Liebe Leserin, lieber Leser,

was sich seit Wochen in den Vereinigten Staaten von Amerika abspielt, übersteigt die schlimmsten Vorstellungen, die sich die Gegner Donald Trumps und seiner – ja, inzwischen rechtsextremen – MAGA-Bewegung (Make America Great Again) aus­gemalt haben. Mit der Abrissbirne ­haben Trump und sein Stab in nicht einmal drei Monaten die Demokratie in den USA in großen Teilen geschreddert. Staatliche Institutionen werden mit neuem Personal gleichgeschaltet, kritische Stimmen in den Medien, der Wissenschaft und Zivilgesellschaft kaltgestellt. Die eine Hälfte des tief­gespaltenen Landes scheint sich zumindest politisch noch immer in der Schockstarre zu befinden ob der ­willkürlichen Massenentlassungen in den Bundesbehörden, der massiven Kürzungen von Forschungs- und Hilfsgeldern, des Entzugs militärischer Unterstützung wie etwa in der Ukraine. Und auch die Gewerkschaften in den USA, die unter dem vorherigen demokratischen Präsidenten Joe Biden wieder zu erstarken schienen, befinden sich nun in der Selbstverteidigung. Es ist ein „Krieg“, den Trump gegen sie führt. Sie haben den Kampf aufgenommen, der Ausgang ist ungewiss. Unser Hintergrund.

Der brutale und menschenverach­tende Anschlag auf einen unserer ­ver.di-Demonstrationszüge anlässlich eines bundesweiten Warnstreiktages im öffentlichen Dienst Mitte Februar in München hat sich tief in unsere Seelen eingeschrieben. Es ist so, wie es eines unserer Mitglieder im Kondolenzbuch für die beiden Todesopfer formuliert: „Es gibt keine Worte, die Trost spenden könnten oder die Tat ungeschehen machen können.“ Aber die zurückliegenden Wochen und vor allem die riesige ­Anteilnahme haben gezeigt, dass wir das zusammen durchstehen. Amel und ihre 2-jährige Tochter Hafsa, die ihren schweren Verletzungen erlagen, werden wir für immer in unseren ­Herzen tragen, wie es ein anderes Mitglied schreibt. Der 13. Februar – er wird fortan für immer unser Gedenktag bleiben.

Petra Welzel

Chefredakteurin der ver.di publik