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Stefan Kimmel, Bettina Messinger, Brigitte Schürger und die stellvertretende Vorsitzende des DGB-Kreisverband Würzburg Karin Dauer (v.l.n.r.)Foto: ver.di

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Casino der Würzburger Stadtwerke wurde Brigitte Schürger, engagierte Betriebsrätin bei UKW Service – einer Service-Tochter am Universitätsklinikum Würzburg – mit dem Brot-und-Rosen-Preis der bayerischen DGB-Frauen ausgezeichnet. Die Ehrung wurde von Bettina Messinger, ver.di-Landesbezirksfrauensekretärin und Vorsitzende des DGB-Bezirksfrauenausschusses, überreicht. Sie würdigte Schürger für ihren außergewöhnlichen Einsatz, ihren Mut und ihre Standhaftigkeit im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen – ganz im Sinne des historischen "Brot und Rosen"-Streiks von 1912. Damals hatten 20.000 Textilarbeiterinnen in Lawrence, Massachusetts, nicht nur für gerechten Lohn (Brot) gestreikt, sondern auch eine menschenwürdige Arbeits- und Lebensumgebung (Rosen).

Brigitte Schürger beteiligte sich an über 40 Streiks, hat nie den Glauben an die Kraft ihrer Kolleg*innen verloren und stets für mehr Gerechtigkeit im Betrieb gekämpft. 2024 gelang ihr ein historischer Erfolg: die Gründung des Betriebsrats bei UKW Service mit 15 ver.di-Kolleg*innen. Heute ist Schürger stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, eine verlässliche Ansprechpartnerin und eine charismatische Gewerkschafterin, die andere mitreißt und motiviert. Sichtlich überrascht und gerührt nahm sie die Auszeichnung entgegen und betonte: "Ohne meine Kolleginnen und Kollegen wäre das alles nie möglich gewesen. Wir sind in der Tarifrunde eng zusammengewachsen."

ver.di-Sekretär Stefan Kimmel schilderte den schwierigen Weg der Tarifbewegung im Betrieb. Anfangs waren nur neun Beschäftigte gewerkschaftlich organisiert, ohne spürbare Fortschritte. Doch mit viel Engagement und Energie – bis hin zum Hausverbot – wurde Druck aufgebaut. Die Vielschichtigkeit des Betriebs stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Trotzdem: Die Forderung nach einem Tarifvertrag bleibt bestehen. Für die anstehenden Tarifverhandlungen im Dezember im Öffentlichen Dienst der Länder, zu dem auch die Uniklinik Würzburg gehört, rechnet Kimmel mit neuer Bewegung. Begleitend wurde eine Veranstaltungsreihe zu Themen wie Abmahnungen und Arbeitsrecht ins Leben gerufen, um die Beschäftigten weiter zu stärken.