16_familie_lacht_werbung_ausstellung.jpg

"Ameisenscheiiiße", "Cheeeese" – oder einfach: "Und jetzt bitte lächeln." Wer kennt diese Situation nicht, wenn eine Kamera auf einen hält und das Foto, das gemacht werden soll, möglichst glückliche Menschen zeigen soll. Keine Bilder zeigen diesen Moment besser als beispielsweise Pressefotos von offiziellen Ereignissen. So auch der Besuch von Fußballstar Christiano Ronaldo unlängst bei US-Präsident Donald Trump mit seiner zukünftigen Frau im Weißen Haus. Auf dem Foto von den dreien im Oval Office, das auf Ronaldos Instagram-Account schon über 23 Millionen Likes bekommen hat, ist Trumps breites Lächeln geradezu eingefroren, weil gleich dutzende Kameras draufhielten. Aber auch die Werbung ist Perfektionistin darin, nur strahlende Gesichter zu zeigen. Das nebenstehende Foto ist dafür zwar kein Beispiel. Aber es gibt dazu ein zweites Bild, dass die perfekte Werbefamilie strahlend und lächelnd zeigt. Beide lebensgroßen Fotos hängen nebeneinander in der Ausstellung "Smile! Wie das Lächeln in die Fotografie kam" im Museum Ludwig in Köln. Die "glückliche Familie" am Osterfeiertag stammt aus dem Agfa Werbearchiv. Sie wurde um 1965 aufgenommen und zeigt anschaulich, wie Gesichter auch in Fotos gemacht werden. In der Ausstellung sind dafür etliche Portraits und Gruppenfotos aus dem 19. bis 21. Jahrhundert zusammengekommen, die deutlich machen: Ein Lächeln ist oftmals gar nicht erwünscht. Aber egal wie, wer in eine Kameralinse blickt, setzt immer ein Gesicht auf, das dem eigenen dann ein bisschen ähnelt. pewe

Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln, DI-SO 10-18 Uhr, bis 22. März 2026

museum-ludwig.de