Gewerkschaftshäuser: Vergebliche Proteste

Ende Dezember 2006 gingen 37 Immobilien der Gewerkschafts-Immobiliengesellschaft GGI an den amerikanischen Finanzinvestor Cerberus-Investment. Dabei handelt es sich um Gewerkschaftshäuser und Filialen der ehemaligen gewerkschaftlichen Bank für Gemeinwirtschaft. Gegen den Verkauf von Gewerkschaftshäusern hatte es vor allem Proteste in Sachsen gegeben (ver.di - PUBLIK 12/06). Die schwierige Finanzsituation der GGI hat der Gewerkschaftsholding BGAG keine andere Wahl gelassen. Die Zukunft der traditionsreichen Häuser unter dem neuen Eigentümer sei ungewiss, kommentiert die ver.di-Landesleitung in Sachsen. Die ver.di-Landesbezirke Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, beabsichtigen, nach ihrem Zusammenschluss im März ihre gemeinsame Landesbezirksleitung im Leipziger Gewerkschaftshaus einzurichten.


Aufsichtsräte: Abführung von AR-Vergütung

ver.di PUBLIK hatte in der Ausgabe 11/2006 eine Übersicht über ver.di-Aufsichtsratsmitglieder veröffentlicht, die für das Jahr 2003 ihre Aufsichtsratsvergütung ordnungsgemäß an festgelegte gemeinnützige Einrichtungen abgeführt haben. Dazu erfolgten folgende Nachmeldungen:

Peter Berg, ARAG AG, ARAG Rechtsschutz AG. Michael David, Victoria Lebensversicherungs AG. Shirley Drewing-Jeitner, Volksfürsorge Deutsche Sachversicherung AG. Hans-Joachim Grittner, E.ON Avacon AG. Dr. Karlheinz Marth, extra Verbrauchermärkte Management GmbH. Carmen Mraz, real,- Holding GmbH. Gabriele Platscher, Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG. Siegmund Potulski, GEW Köln AG; Rhein Energie AG; Stadtwerke Köln GmbH. Andreas Scheidt, Wuppertaler Stadtwerke AG. Hans-Joachim Schröder, Volksfürsorge Deutsche Lebensversicherung AG. Henry Sieb, extra Verbrauchermärkte Management GmbH. Peter Stieger, real,- Holding GmbH. Bernd Wolkewitz, Volksfürsorge Deutsche Sachversicherung AG

Unberücksichtigt blieben in der bislang veröffentlichten Übersicht die ver.di-Mitglieder in Aufsichtsorganen öffentlich-rechtlicher Unternehmen. Dazu liegen nur unvollständige Daten vor, so dass eine repräsentative Darstellung nicht möglich ist. Sie wird vorbereitet. "Aus der Nichteinbeziehung von Mitgliedern aus diesem Bereich können keinerlei Rückschlüsse auf die Einhaltung der Abführungspflicht gezogen werden", betont dazu Martin Lemcke, Bereichsleiter Mitbestimmung in der ver.di-Bundesverwaltung.


Jubiläum: 80 Jahre Gewerkschafter

Ein sehr seltenes Jubiläum konnte jüngst Otto Knoche (Jahrgang 1911) begehen: Er ist seit 80 Jahren Gewerkschaftsmitglied. Er gehörte 40 Jahre dem Ortsvorstand Holzminden der DAG an, war 35 Jahre als Versichertenältester der BfA tätig und 20 Jahre Personalratsvorsitzender der Beschäftigten beim Landkreis Holzminden.


Mitgliederentwicklung: Rückgang gebremst

Zum 31. Dezember 2006 zählte ver.di 2,28 Millionen Mitglieder. Davon waren 76,3 Prozent erwerbstätig. Im ersten und letzten Quartal gab es mehr Eintritte als Austritte. Im Jahr 2006 traten 12417 Auszubildende bei ver.di ein, was einer Eintrittsquote von 29,3 Prozent entspricht. Bei den Gesamtmitgliedszahlen lag der Rückgang 2006 mit 3,6 Prozent deutlich unter dem des Vorjahrs (2005: 4,3 Prozent). Zum Jahresende 2006 waren in den acht Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes 6585774 Mitglieder organisiert. Per Saldo verloren die Gewerkschaften 2006 rund 193000 Mitglieder, was einem Rückgang von 2,8 Prozent entspricht. Im Jahr 2005 waren es per Saldo noch rund 234000 Mitglieder (minus 3,3 Prozent), im Jahr 2004 gingen die Mitgliederzahlen gar um 350000 zurück (minus 4,8 Prozent).