Die ver.di-Landkarte hat sich in den zurückliegenden vier Jahren stark verändert. Viele Bezirke und drei Landesbezirke haben sich zusammengetan

Vergleicht man die ver.di-Landkarte mit ihrem Aussehen beim Bundeskongress 2003 gibt es jetzt, ein gutes halbes Jahr vor dem 2. ordentlichen Bundeskongress, deutliche Veränderungen. Die auffälligste: Ein neuer Landesbezirk soll entstehen. Aus drei mach eins soll es heißen, wenn am 17. März die Delegierten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen endgültig darüber entscheiden, ob sie in Zukunft einen gemeinsamen Landesbezirk bilden. Damit setzen sie eine Vorgabe um, die der 1. ordentliche Bundeskongress in der Satzung festgeschrieben hat.

Seit ungefähr zwei Jahren wurde in den drei bisher eigenständigen Landesbezirken diskutiert, ob man in Zukunft gemeinsame Sache macht. "Alle drei Länder haben sich nach langer und intensiver Diskussion entschieden diesen Weg einzuschlagen. Letztendlich war allen bewusst, dass man allein wahrscheinlich keine Zukunft hat", sagt Sabine Lange. Die stellvertretende Vorsitzende des Landesbezirks Sachsen war Mitglied des so genannten Steuerungskreises. Er setzte sich paritätisch aus Ehren- und Hauptamtlichen sowie Vertretern der drei Landesbetriebsräte zusammen.

Vorbehalte und Hürden hätte es viele gegeben, sagt Lange. Dennoch sei es gelungen, eine gemeinsame Basis zu finden. Beispielsweise wurden viele Beteiligte über Arbeitsgruppen mit ins Boot geholt. Bezirksstrukturen, Finanzen, Personalfindung, Mitgliederwerbeprojekt und gemeinsames Arbeitskonzept waren die entscheidenden Punkte bei der Vorbereitung. Wichtig war allen Beteiligten eine größtmögliche Transparenz.

Erwartungen und Unsicherheit

Alle Geschäftsstellen bleiben in den drei Landesbezirken erhalten. Eine Trendwende bei der Mitgliederentwicklung wird angestrebt. Deshalb rückt das Mitglied nach dem neuen Arbeitskonzept wieder stärker in den Mittelpunkt der Arbeit. Da es künftig nur noch eine statt drei Landesbezirksleitungen gibt, können sich mehr Sekretär/innen um die Arbeit vor Ort kümmern. Das bedeutet allerdings starke Veränderungen für die Beschäftigten. "Eine hohe Erwartungshaltung aber auch Unsicherheit hat die Stimmung unter den Beschäftigten geprägt", sagt Lange. Schließlich hatten alle drei Landesbezirke Personalüberhänge, und die werden durch den Zusammenschluss nicht weniger. Sabine Lange ist überzeugt, dass man für alle eine gute Lösung gefunden hat bzw. finden wird.

Auch andernorts git es Änderungen. In Nordrhein-Westfalen gibt es statt 32 Bezirken vor vier Jahren nur noch 21. Auch das war eine Vorgabe gemäß Satzung. In Niedersachsen-Bremen wurden aus ehemals elf Bezirken vier, für einen wird noch nach einer zukunftsfähigen Lösung gesucht. Größere Bezirke bedeuten keine schlechtere Betreuung vor Ort. Beispielsweise werden die Ortsvereine, die vierte und damit unterste Ebene der ver.di-Struktur, stärker ausgebaut und unterstützt. Sie sind stark ehrenamtlich geprägt. Geschäftsstellen, Service- und Beratungsbüros sorgen für hauptamtliche Kompetenz vor Ort.

Die gemeinsame konferenz der Landesbezirke Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen findet am 17. März in Leipzig statt - nach dem Andruck von ver.di publik am 13. März. In der kommenden Ausgabe werden wir über Die konferenz berichten.