Dreistufen-Modell der katholischen Verbände

Die katholischen Verbände haben ein eigenes Rentenmodell vorgelegt. Sie schlagen ein Dreistufen-Modell vor, mit dem sie der zunehmenden Altersarmut entgegenwirken wollen. Die erste Säule ist eine Sockelrente. Sie soll jedem das Lebensnotwendige garantieren, eine Art Grundrente sein. Sie soll in gleicher Höhe an alle gezahlt werden, unabhängig von Einkommen oder Beitragsleistung. Finanziert werden soll sie nicht nur von abhängig Beschäftigten, sondern auch von Selbstständigen und Beamten. Grundlage soll das gesamte steuerpflichtige Einkommen sein, also auch Mieteinkünfte und Kapitalerträge.

Die zweite Säule ist eine Arbeitnehmerpflichtversicherung, die sich nach den Prinzipien der jetzigen Rente richten soll. Die dritte Säule ist die zusätzliche Altersversorgung, betrieblich wie privat.

Die katholischen Verbände - dazu zählen unter anderem die Katholische Arbeitnehmerbewegung Deutschlands (KAB) und das Kolpingwerk, wollen die Rente armutsfest machen. ver.di-Rentenexpertin Judith Kerschbaumer sieht in den Vorschlägen den Versuch, eine Grundrente einzuführen. "Das widerspricht all unseren bisherigen Prinzipien einer leistungs- und beitragsbezogenen Rente", sagt sie. Langfristig sinke durch eine Grundrente die Akzeptanz der bisherigen gesetzlichen Rente.

Bei dem Vorschlag, dass Ehefrauen durch eine Art Ehegattensplitting in der Rente eigene Anwartschaften erwerben, verweist Kerschbaumer darauf, dass diese Möglichkeit bereits bestehe. Sie werde nur kaum genutzt. hla