...und dann noch ein Bonus für Mitglieder

ver.di und Sana AG unterzeichnen Konzerntarifvertrag

Eine Premiere: Am 30. Januar haben ver.di und die Sana-Kliniken AG in Berlin die ersten gemeinsamen Konzerntarifverträge unterzeichnet.

Die Klinik-Aktiengesellschaft ist einer der größten privaten Gesundheitskonzerne. Sie betreibt zurzeit 38 Kliniken. Die Tarifverträge gelten im ersten Schritt für rund 6000 Klinikbeschäftigte. Sie gewährleisten Transparenz und Chancengleichheit, was Arbeits- und Einkommensbedingungen betrifft.

ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke bewertet den Tarifabschluss als Erfolg, denn neben der Angleichung der Gehälter in den Einrichtungen der neuen Bundesländer an die im Westen gezahlten Einkommen sind noch weitere Leistungen für die Beschäftigten vereinbart worden. Besonders bei der Vergütung und der neuen Entgeltordnung, die die Grundlage für die Eingruppierung der Beschäftigten ist, spiegeln sich die aktuellen Berufsbilder des Gesundheitswesens in den Verträgen jetzt richtig wieder.

Auszubildende und Kinderbetreuung

Die Tarifverträge regeln auch die Vergütung der Auszubildenden einheitlich. Ein eigenständiger Tarifvertrag legt außerdem fest, dass die Betreuung von Kindern, die eine Krippe oder eine Kindertageseinrichtung besuchen, mit 50 bzw. 100 Euro unterstützt wird. Neu ist auch, dass die Berufserfahrung der Beschäftigten bei ihrer Eingruppierung künftig verbindlich berücksichtigt wird.

Neue Länder

Auch Thomas Hasselbach, ver.di-Mitglied der Verhandlungskommission am Herzzentrum Dresden, ist mit dem Tarifabschluss sehr zufrieden: "Jetzt bekommen die Beschäftigten im Konzern die längst überfällige einheitliche Bezahlung. Vor allem die Beschäftigten in den neuen Bundesländern profitieren von den neuen Verträgen."

Die Vergütungen der Beschäftigten werden in zwei Schritten auf das Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst angehoben. Neben bereits gezahlten Einmalbeträgen für 2008 werden die Vergütungen seit dem 1. Januar dieses Jahres um 1,6 Prozent und einen Sockelbetrag von 50 Euro und am 1. Juli 2009 um weitere 4,3 Prozent angehoben. Die Einführung von Zusatzurlaub für Nachtdienst und Schichtdienst sowie die Erhöhung der Nachtzuschläge auf drei Euro runden den Tarifvertrag ab.

Als Bonus für ver.di-Mitglieder wurden drei zusätzliche Tage Arbeitsbefreiung vereinbart. "Damit werden unsere Mitglieder für ihre aktive Unterstützung belohnt", sagt ver.di-Verhandlungsführer Dirk Völpel-Haus. "Diese Regelung wurde erstmalig in einem Tarifvertrag für das private Gesundheitswesen vereinbart und ist ein Signal für alle weiteren Verhandlungen." RED