Blieben am Boden: Maschinen der TUIfly

Aus Hapag Lloyd Flug wurde HapagFly. Dann kam der Billigflieger HLX dazu, und letztlich verschmolzen die TUI-Airlines zu TUIfly: Die Beschäftigten des Ferienfliegers haben schon viel mitgemacht. Im Zuge einer Allianz zwischen TUI und AirBerlin sollen nun 17 der 38 TUIfly-Maschinen samt Besatzung an den bisherigen Konkurrenten verchartert werden. Das lässt die Sorgen um den Arbeitsplatz mitten im Tarifkonflikt hochkochen. Bei ersten Warnstreiks ließen Kabinenpersonal und Mitarbeiter aus der Technik in Hannover, Hamburg und Düsseldorf bereits die Arbeit ruhen. Flüge fielen aus, tausende Passagiere mussten mehrere Stunden warten, bis Ersatzmaschinen zur Verfügung standen. Ein Gespräch mit ver.di-Fachsekretär Manfred Böttcher.

ver.di publik | Bei TUIfly scheint die Streikbereitschaft hoch.

Böttcher | Richtig, die meisten fürchten um ihren Arbeitsplatz, zumal sie schon zu viele Farb- und Strategiewechsel mitgemacht haben. AirBerlin hat bisher keine Garantie für alle Arbeitsplätze gegeben. Wir möchten einen Stellenabbau daher per Tarifvertrag bis 2019 ausschließen. Im Gegenzug waren wir bereit, die Lohnforderungen auf je 3,5 Prozent für 2009 und 2010 zu verringern. Das wurde abgelehnt.

ver.di publik | Wie sehen die Tarifforderungen also aus?

Böttcher | Wir fordern für die knapp 2000 Beschäftigten von TUIfly rückwirkend zum 1. März bei einer Laufzeit von 16 Monaten 5 Prozent mehr Lohn, eine betriebliche Altersvorsorge und den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Angeboten wurden 2,2 Prozent Vergütungserhöhung in 2009 und 0,5 Prozent in 2010. Eine Beschäftigungsgarantie wollte TUIfly nur bis Februar 2011 abgeben, wobei maximal 70 Stellen dennoch gestrichen werden sollen. Eine Provokation.

ver.di publik | Bringt die Kreuzbeteiligung mit AirBerlin nicht auch mehr Sicherheit?

Böttcher | Aus unserer Sicht überhaupt nicht. TUIfly und AirBerlin fliegen derzeit viele Strecken parallel. Daher ist uns die Sicherung der Stationen über die Jahre 2009/2010 hinaus wichtig. Das Angebot, das uns jetzt vorgelegt wurde, ist eine klare Aufforderung zum Streik.