VER.DI-INNOVATIONSPROJEKT | Seit einem Jahrzehnt steht connexx.av für ein neues Verständnis von Gewerkschaftsarbeit. Das Innovationsprojekt wendet sich an Branchen, die sich gewerkschaftlichem Einfluss eher entziehen: den privaten Rundfunk, audio-visuelle Medien, Film- und Fernsehproduktionen, die Internetwirtschaft. 1999 begannen IG Medien und DAG in mehreren Großstädten mit dem Gemeinschaftsprojekt. connexx.av sprach Beschäftigte aus gewerkschaftsfremden Branchen in einer ihnen vertrauten Sprache an, baute Diskrepanzen ab und brachte diese Erfahrungen in die ver.di-Fusion ein. Inzwischen ist das Projekt in Hannover, Köln, Frankfurt a. M., München, Leipzig und Berlin mit den ver.di-Strukturen verwoben. Obwohl connex. av seit 2004 als GmbH mit eigenem Leistungsprofil nicht nur für ver.di-Mitglieder da ist, ist es eine 100-prozentige ver.di-Tochter. Ziel des Projektleiters Wille Bartz ist es, bis 2011 den Spagat zwischen Verzahnung und Eigenständigkeit noch besser zu bewältigen und den Dialog zwischen Gewerkschaft und Medienszene zu forcieren.


Tarifrunde 2010 vorbereiten

ÖFFENTLICHER DIENST | Die Bundestarifkommission hat am 7. und 8. Oktober die Diskussion über die Forderungen zur Tarifrunde 2010 für Bund und Gemeinden begonnen. Im Mittelpunkt standen die Themen Entgelterhöhung, Altersteilzeit und Zeit- und Bewährungsaufstiege. Die Bundestarifkommission hat die Kündigung der Entgeltregelungen beschlossen. Über die Forderungen muss jetzt in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, kommunalen Verwaltungen, Bundesverwaltungen, im Nahverkehr und Ver- und Entsorgungsbereich diskutiert werden. Alle Mitglieder können sich auf Regionalkonferenzen und anderen Veranstaltungen an der Diskussion über die Forderungen beteiligen. Am 15. Dezember 2009 wird die Bundestarifkommission die ver.di-Forderungen beschließen. https://tarif-oed.verdi.de


Tarifverhandlungen in Berlin

ÖFFENTLICHER DIENST | Nach den bisherigen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst im Land Berlin seien die Gewerkschaften enttäuscht, sagte Astrid Westhoff, die die Verhandlungen für ver.di leitet. ver.di, die Gewerkschaft der Polizei, die GEW und die IG BAU haben erklärt, das Angebot des Senats enthalte für die Beschäftigten für die nächsten zwei Jahre „keine bedeutenden Vorteile”. Es umfasst unter anderem ein neues Tarifrecht für 2010 ohne Entgelttabellen und die Erhöhung der Wochenarbeitszeit im Westen auf die im Osten schon gültigen 40 Stunden. Die eineinhalb Stunden Mehrarbeit pro Woche bedeuten für die Betroffenen ein finanzielles Minus von 3,9 Prozent, das auch durch die geplante Einkommenserhöhung um 1,2 Prozent nicht ausgeglichen wird. "Das Angebot ist unannehmbar", sagte Westhoff. Am 28. Oktober wird weiterverhandelt. http://tarif-bb.verdi.de


Hausverbot aufgehoben

BETRIEBSRAT | Roland Thomae hat es geschafft. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Median Kliniken kann wieder seiner Arbeit nachgehen. Ende August hatte des Arbeitsgericht Herford entschieden, dass die Vorwürfe, mit denen der Arbeitgeber versucht hat, Thomae zu kündigen, nicht haltbar sind (ver.di PUBLIK 8-9/2009). Unter anderem war ihm vorgeworfen worden, seine Arbeitszeit nicht eingehalten und drei Dienstfahrten nicht korrekt abgerechnet zu haben. Thomaes Familie war über mehrere Wochen von Detektiven bespitzelt worden. Jetzt erhielt er einen Brief seines Arbeitgebers, in dem der ihm mitteilt, dass er keine Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Gerichtes einlegen wird. Außerdem wurde das im Januar gegen ihn verhängte Hausverbot aufgehoben. Es ist allerdings noch eine Strafanzeige des Arbeitgebers gegen Thomae wegen Diebstahls, Betrugs und Veruntreuung anhängig.