Von Birgit Tragsdorf

Sarah, Markus und Philipp

Sarah, Markus und Philipp studieren und arbeiten in Jena. Sie wollen als ver.di-Mitglieder die Jugendarbeit in ihrer Stadt und in Ostthüringen beleben und in der Öffentlichkeit mit ihren Positionen wahrgenommen werden. Nach einer Briefaktion des Jugendsekretärs Sven Schulz trafen sie sich im Sommer 2010 mit jungen ver.di-Mitgliedern erstmals in Jena, um diese Vorhaben in Angriff zu nehmen: Sich vernetzen und organisieren, gewerkschaftliche und politische Themen diskutieren und Strukturen nach ihren Vorstellungen entwickeln, um mit jungen Leuten in der Region zusammenzukommen.

Die ersten größeren Aktionen in der Öffentlichkeit planen Sarah, Markus und Philipp für die erste Mai-Woche. Mit ihrem Jugendbündnis 1. Mai - mit dabei sind der DGB, die IG Metall und soziale Verbände aus der Region - wollen sie den Feiertag wieder zu dem machen, was er mal war: ein Kampftag für gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit, sagt Philipp Motzke. Den Akteuren schwebt eine Art verstecktes Theater vor. In Straßenbahnen und auf Spazierwegen wie in Jena-Paradies wollen sie sich unter die Leute mischen, ihre Themen ansprechen und Menschen in Gespräche verwickeln. Themen werden sein: prekäre Beschäftigung oder leben müssen mit Hartz IV. Es wird Vorträge und Konzerte im Rosenkeller geben, sie werden die Büros der Parteien besuchen, um dort mit den Politiker/innen zu sprechen.

Kommilitonen einbeziehen

Sarah Hinz und Markus Mess von der Jenaer Universität haben es auf ihre Kommilitonen abgesehen. Politisch denken, sich einmischen, Demokratie und Mitbestimmung lernen, das möchten sie an die Studierenden herantragen. Mit einem Infostand sind sie zu Semesterbeginn beim "Markt der Möglichkeiten" regelmäßig präsent. Denn auch für Studierende geht es um Mitbestimmung und Beratung. Markus hat die Erfahrung gemacht, dass die Verträge für die wissenschaftlichen Hilfskräfte oft schlecht sind. Vielen Absolventen und jungen Wissenschaftlern ist nicht klar, welche Arbeitsbedingungen sie erwarten. Nicht immer sind diese angemessen. Vor allem aber wollen die drei zu politischem Engagement motivieren.

Philipp ist Krankenpfleger in der Universitätsklinik. Zurzeit arbeitet er als freigestellter Personalrat. Dahin kam er über die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung, JAV. Sein Anliegen ist auch, zu Beginn jedes Ausbildungsjahres die "Neuen" zu begrüßen und ihnen mit auf den Weg zu geben, dass Tarifverträge, Ausbildungsvergütung und Mitbestimmung keine Selbstläufer sind. Die jungen ver.di-Leute aus Jena wollen für ihre Gewerkschaftsarbeit eigene Wege gehen, kreativ transportieren, was ihnen als gewerkschaftlich Engagierten auf den Nägeln brennt.

So suchen sie nicht nur in Jena und Umgebung, sondern im Bezirk Ostthüringen jede Menge Mitstreiter/innen. Die Kontakte zu der sehr aktiven ver.di-Jugend im Bezirk Mittel-/Nordthüringen sind schon geknüpft, denn auch diese Zusammenarbeit ist ihnen wichtig.

Wer mitmachen will - Kontakte unter: Daniel.Herold@verdi.de und/oder Sven.Schulz@verdi.de