Mit der richtigen Einstellung und der richtigen Ausrüstung ist es sehr erholsam, die Ferien in der Natur zu verbringen. Kinder finden beim Campen schnell Anschluss

Und abends mit Lagerfeuer und Stockbrot

Szenario Nr. 1: Morgens wird man wach, die Vögel zwitschern, der Wildbach rauscht. Die Sonne scheint auf den Frühstückstisch, auf dem die frischen Brötchen liegen. Nur das Kind ist schon hibbelig, es will unbedingt los zum Spielplatz. Szenario Nr. 2: Morgens wird man wach, der Regen klopft auf das Zeltdach. Zum platzeigenen Minimarkt läuft man durch Matsch, denn der Weg ist nach 36 Stunden Dauerregen aufgeweicht. Nur das Kind ist schon hibbelig, es will unbedingt los zum Spielplatz.

Bloß keine schlechte Laune verbreiten

Das sind die beiden äußeren Extreme, zwischen denen ein Camping-Urlaub verortet wird. Sonne oder Regen, gut oder schlecht. Die Wirklichkeit liegt irgendwo dazwischen. Camping ist eine Frage der Einstellung und der Ausrüstung. Die Erfahrung zeigt, dass schlechtes Wetter Kindern auf einem Campingplatz kaum etwas anhaben kann. Gummistiefel, Regenhose - und ab geht es, selbst wenn es gerade mal regnet.

Wichtiger als das Wetter ist die Einstellung der Eltern. Wer mit langer Flappe vor dem Zelt sitzt, weil ihm das schützende Hausdach fehlt, wem beim Stichwort Zelten nur "Ich hab's im Rücken" einfällt, wer sich vor Insekten grundsätzlich ekelt oder wer draußen mit sich nichts anzufangen weiß, der sollte es gar nicht erst versuchen. Die schlechte Laune überträgt sich schnell auf die Kinder. Alle anderen sollten diese Urlaubsform zumindest mal bei einem Probewochenende in Heimatnähe mit geliehener Ausrüstung für sich testen. Die meisten Kinder sind gerne draußen. Auf einem Campingplatz finden sie meist schnell Anschluss an Altersgenossen - und langweilig wird es ihnen nicht: Ein Wasserspielplatz, ein paar versteckte Ecken am Waldrand oder eine Scheune, in der im Heu getobt werden kann, begeistern Kinder. Und all das bietet auch viel Raum, um gemeinsam mit den Eltern etwas zu erleben.

Doch wie findet man einen passenden Campingplatz? Es gibt einschlägige Portale im Internet, auch Google bietet bei der Frage nach einem kinderfreundlichen Campingplatz zahllose Treffer an. Oft wird die Eignung für Kinder jedoch gleichgesetzt mit dem Umfang des Animationsprogramms. Ob das wirklich das Entscheidende ist, sollte jeder mit Blick auf sich und den Nachwuchs selbst beurteilen.

Für jeden Geschmack und Geldbeutel das Passende

Ein anderer Zugang ist, sich zu überlegen, welche Region(en) man immer schon mal sehen wollte. Dann kann man im Internet schauen, was die Campingplätze in der Umgebung dort zu bieten haben. Ein Spielplatz ist heutzutage Standard. Einige Plätze haben ein Schwimmbad, andere liegen an einem Badesee, die nächsten bieten Ponyreiten, Westerncamp und Streichelzoo. Bei wieder anderen ist Camping pur angesagt. Da ist nahezu für jeden Geschmack und Geldbeutel das Passende zu finden.

"Da kann ich den ganzen Tag draußen sein, draußen essen, draußen spielen, immer nur draußen sein."

Mara, 8 Jahre

Die Zeiten spartanischer Ausstattung sind vorbei. Selbst auf Zeltwiesen bekommen Camper/innen Stromanschluss. Viele Campingplatzbetreiber wissen, dass eine ausreichende Zahl sauberer Sanitäranlagen das A und O der Camper-Zufriedenheit ist. Und wer sich Dusche und Toilette nicht mit anderen Camper/innen teilen mag, kann auf einigen Plätzen sogar individuelle "Badezimmer" mieten.

Generell sind kleinere Plätze übersichtlicher, das stimmt Eltern oft ruhiger, wenn sich die Kinder allein auf die Platzrunde machen. Campingplätze auf Bauernhöfen bieten den Kindern viele Möglichkeiten, sich zu beschäftigten. Meist gibt es hier Spielscheunen, die Kinder können beim Füttern der Tiere helfen oder lassen sich vom Hofbesitzer auch mal im Trecker-Anhänger spazieren fahren. Zwar sind Bauernhofcampingplätze vom Standard her manchmal eher einfach, aber sie haben andere Vorzüge: Gemeinschaftseinrichtungen wie Küchen oder Aufenthaltsräume etwa. Oft wird dort auch mal am Lagerfeuer gemeinsam gegrillt oder Stockbrot gemacht.

Vor allem für die Ferien immer rechtzeitig buchen

Im Internet gibt es viele Portale, auf denen Gäste Campingplätze bewerten. Ein Blick auf diese Seiten kann nicht schaden, wenn man zwei, drei Plätze in einer Region in die engere Wahl gezogen hat. Hier stellt man fest, ob auf der Seite des Campingplatzes die Nachbarschaft zu einem Zementwerk verschwiegen wird. Auch wenn der Platzwart ein Stinkstiefel ist, steht das dort. Allerdings sollte man die Beurteilungen aufmerksam lesen und die Zahl der vergebenen Sterne nicht überbewerten. Die einen stört Kinderlärm - für Familien mit Kindern ist das eher ein positives Signal. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte besonders für die Ferien rechtzeitig buchen. Und darauf hinweisen, ob man mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil anreist, damit der Stellplatz einen entsprechenden Untergrund hat. Bei rechtzeitiger Buchung kann man auch um einen Stellplatz fernab von feierfreudigen Reisegruppen bitten.

Und nicht zu unterschätzen bei der Wahl des Platzes ist dessen Umgebung. Gibt es Ausflugsziele? Hallenbad, Museen, Tierpark oder Wanderwege? Ist man mit dem Auto unterwegs, kann man auch darüber nachdenken, Lauf- oder Fahrräder mitzunehmen. Ein Auto ist ohnehin oft sinnvoll, denn viele Campingplätze liegen abseits von großen Ortszentren. Schließlich will man zum Campen raus in die Natur - und die hat selten einen Bahnanschluss.

Webadressen von Bewertungsportalen mit Gästebeurteilungen:

www.zoover.de

www.camping.info

So rüsten Sie sich richtig gut aus

Zelt

Die Wassersäule gibt an, wieviel Wasser eine Zeltwand aushält. Zwar gilt ein Zelt mit einer Wassersäule von 1500 mm bereits als wasserdicht, aber beim Außenzelt sollten es mindestens 3000 oder besser 5000 mm sein. Beim Zeltboden sollte die Wassersäule bei 10.000 liegen. Eine Extra-Plane kann - richtig ausgelegt - das Zelt gegen Nässe und Matsch von unten schützen. Wer allein mit (kleinem) Kind reist, sollte darauf achten, dass er/sie das Zelt auch alleine aufbauen kann. Das ist keine Frage der Zeltgröße, sondern der Konstruktion. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte beim Zelt nicht am Platz sparen. Mehrere Schlafkabinen sind im Familienurlaub ebenso sinnvoll wie eine gute Standhöhe und ein Bereich außerhalb der Schlafkabinen, in dem man bei schlechtem Wetter auch mal gemeinsam essen oder spielen kann.

Schlafen

Lieber einen wärmeren Schlafsack mitnehmen. Ist es warm, kann man ihn offen lassen. Das ist besser, als bei Kälte in einem zu dünnen Modell zu frieren. Selbstaufblasbare Isomatten isolieren nach unten, bieten Liegekomfort und sind nicht so kippelig wie Luftmatratzen.

Kleidung

Wetterfest sollten die Klamotten sein und am besten so gewählt werden, dass man sie je nach Witterung auch überein-ander ziehen kann. Bei der Menge der Kleidung im Reisegepäck daran denken, dass viele Campingplätze Waschmaschinen und Trockner anbieten.

Kosten

Bei einer Grundausstattung für einen Erwachsenen und ein Kind muss man für Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, zusätzliche Plane, Heringe etc. und einen Kocher mit rund 700 Euro rechnen. Dabei sollte man aber bedenken, dass die Ausrüstung bei guter Pflege mehrere Jahre benutzt werden kann. Die Angabe von Durchschnittskosten für einen Stellplatz ist schwierig, sie variiert stark nach Lage und Ausstattung des Platzes.

Was Sie unbedingt beachten sollten

  • Regelmäßig mit Sonnencreme eincremen.
  • Mehrere Taschenlampen und Ersatzbatterien einpacken.
  • Regenschirme und Gummistiefel (auch für die Erwachsenen) mitnehmen.
  • Mindestens einen Campingkocher dabeihaben (für Tee oder heiße Suppe). Wer regelmäßig kochen möchte, kann einen zweiten Kocher und/oder einen Grill gut gebrauchen. Streichhölzer nicht vergessen.
  • Vor dem Urlaub zusätzliche Heringe und Spannseile sowie einen Gummihammer besorgen. Nur ein stabil aufgebautes Zelt trotzt Wind und Regen.
  • Eine Kühlbox ist sinnvoll. Kühlakkus können auf den meisten Campingplätzen in den Froster gelegt werden, daher an Ersatzakkus denken.
  • Material für kleinere Reparaturen mitnehmen, zum Beispiel Kabelbinder, Gummiflicken etc.

"Da kann ich den ganzen Tag draußen sein, draußen essen, draußen spielen, immer nur draußen sein."

Mara, 8 Jahre

So rüsten Sie sich richtig gut aus

Zelt

Die Wassersäule gibt an, wieviel Wasser eine Zeltwand aushält. Zwar gilt ein Zelt mit einer Wassersäule von 1500 mm bereits als wasserdicht, aber beim Außenzelt sollten es mindestens 3000 oder besser 5000 mm sein. Beim Zeltboden sollte die Wassersäule bei 10.000 liegen. Eine Extra-Plane kann - richtig ausgelegt - das Zelt gegen Nässe und Matsch von unten schützen. Wer allein mit (kleinem) Kind reist, sollte darauf achten, dass er/sie das Zelt auch alleine aufbauen kann. Das ist keine Frage der Zeltgröße, sondern der Konstruktion. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte beim Zelt nicht am Platz sparen. Mehrere Schlafkabinen sind im Familienurlaub ebenso sinnvoll wie eine gute Standhöhe und ein Bereich außerhalb der Schlafkabinen, in dem man bei schlechtem Wetter auch mal gemeinsam essen oder spielen kann.

Schlafen

Lieber einen wärmeren Schlafsack mitnehmen. Ist es warm, kann man ihn offen lassen. Das ist besser, als bei Kälte in einem zu dünnen Modell zu frieren. Selbstaufblasbare Isomatten isolieren nach unten, bieten Liegekomfort und sind nicht so kippelig wie Luftmatratzen.

Kleidung

Wetterfest sollten die Klamotten sein und am besten so gewählt werden, dass man sie je nach Witterung auch überein-ander ziehen kann. Bei der Menge der Kleidung im Reisegepäck daran denken, dass viele Campingplätze Waschmaschinen und Trockner anbieten.

Kosten

Bei einer Grundausstattung für einen Erwachsenen und ein Kind muss man für Zelt, Schlafsäcke, Isomatten, zusätzliche Plane, Heringe etc. und einen Kocher mit rund 700 Euro rechnen. Dabei sollte man aber bedenken, dass die Ausrüstung bei guter Pflege mehrere Jahre benutzt werden kann. Die Angabe von Durchschnittskosten für einen Stellplatz ist schwierig, sie variiert stark nach Lage und Ausstattung des Platzes.

Was Sie unbedingt beachten sollten

  • Regelmäßig mit Sonnencreme eincremen.
  • Mehrere Taschenlampen und Ersatzbatterien einpacken.
  • Regenschirme und Gummistiefel (auch für die Erwachsenen) mitnehmen.
  • Mindestens einen Campingkocher dabeihaben (für Tee oder heiße Suppe). Wer regelmäßig kochen möchte, kann einen zweiten Kocher und/oder einen Grill gut gebrauchen. Streichhölzer nicht vergessen.
  • Vor dem Urlaub zusätzliche Heringe und Spannseile sowie einen Gummihammer besorgen. Nur ein stabil aufgebautes Zelt trotzt Wind und Regen.
  • Eine Kühlbox ist sinnvoll. Kühlakkus können auf den meisten Campingplätzen in den Froster gelegt werden, daher an Ersatzakkus denken.
  • Material für kleinere Reparaturen mitnehmen, zum Beispiel Kabelbinder, Gummiflicken etc.