Streikende im Tretboot auf dem Maschsee

Dass die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) für geregelten Schiffsverkehr sorgen können, bewiesen sie auch beim Streik: Sie "enterten" zahlreiche Tretboote und machten mit einer spektakulären Aktion auf dem Maschsee in Hannover ihrem Unmut Luft. "WSV Tarifschutz! Wir sind es wert!" stand auf den Mini-Transparenten in den Booten, die zu einem Gesamtkunstwerk auf dem Wasser arrangiert wurden.

3000 Arbeitsplätze in Gefahr

Nachdem sich die Beschäftigten aus Niedersachsen und Bremen am Dienstgebäude der alten Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte in Hannover versammelt hatten, starteten sie zur Kundgebung und Aktion zum Maschsee. Von den Streiks im Juli waren der Mittellandkanal, Weser, Ems, Werra und Fulda sowie der Elbe-Seiten-Kanal, der Küstenkanal und die Hunte betroffen. Die Schließung der Schleusen hat Auswirkungen auf Gütertransporte und die Fahrgastschifffahrt.

Auslöser für den Ausstand ist die Weigerung der Bundesregierung, einen Tarifvertrag mit ver.di abzuschließen, der die 12.000 Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung beim geplanten Komplettumbau vor betriebsbedingten Kündigungen und Versetzungen schützt. Nach ver.di-Angaben sind bundesweit bis zu 3000 Arbeitsplätze gefährdet. Fachbereichsleiterin Regina Stein appellierte an das Verständnis der unmittelbar vom Streik Betroffenen. Nur durch den Streik sei es möglich, Druck auf die Bundesregierung auszuüben, um eine Absicherung für die betroffenen Beschäftigten zu erzielen, nachdem der Bund bislang keine Lösung am Verhandlungstisch erzielen wollte. Stein fordert Rechtssicherheit noch vor der Bundestagswahl.