Stolz auf den Preis: die Personalräte Anja Daumann, Ludwig Stöver, Michael Bobrink und Volker Medeke

Bronze gab es für den Gesamtpersonalrat (GPR) beim Landkreis Diepholz. Für das Projekt "Gute Arbeit - gegen prekäre Beschäftigung" wurden der Vorsitzende Ludwig Stöver und seine Personalratskollegen mit dem dritten Platz beim Deutschen Personalrätepreis ausgezeichnet. "Darauf sind wir sehr stolz", sagte Stöver und lobte die gute Zusammenarbeit mit fünf örtlichen Personalräten und vor allem mit ver.di.

Das über anderthalb Jahre laufende Projekt schloss mit einer stolzen Bilanz: Aus Leiharbeit, befristeter Beschäftigung und Honorarverträgen wurden 95 feste Arbeitsverhältnisse mit Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes geschaffen. "Unser Ziel war es, prekäre Beschäftigung beim Landkreis Diepholz komplett zu beseitigen oder zumindest deutlich zurückzuführen", sagte Stöver, der auch im ver.di-Landesvorstand Niedersachsen-Bremen aktiv ist.

Die Finanzkrise der öffentlichen Hand war auch am Landkreis Diepholz mit rund 215.000 Einwohnern nicht vorübergegangen. Daher hatte der Kreistag bereits 2002 beschlossen, rund fünf Millionen Euro Personalkosten einzusparen. Es entstanden prekäre Beschäftigungen, die auch nach der Etatkonsolidierung 2009 bestehen blieben. Im November 2011 wurde Cord Bockhop (CDU) zum neuen Landrat gewählt. "Als er erklärte, dass er Tarifverträge begrüße, haben wir ihn nach der Wahl beim Wort genommen", sagt Stöver. Es habe zwar heftige Debatten gegeben, doch Bockhop habe schließlich prüfen lassen, welche Daueraufgaben befristet besetzt sind. Unterm Strich wurden daraufhin 15 Honorarkräfte der Musikschule fest eingestellt, 45 Verwaltungsangestellte erhielten unbefristete Verträge wie auch zehn Disponenten der Rettungsleitstelle und 25 Beschäftigte der Arbeits- und Qualifizierungsagentur AQUA.

Die Kreisverwaltung mit Eigenbetrieben wie Volkshochschule oder Kreismusikschule umfasst mehr als 1000 Beschäftigte. "Durch eine ver.di-Initiative wurden weitere 60 Kollegen, die tariflos bei einer Tochter der Abfallgesellschaft beschäftigt waren, fest übernommen", so Stöver. Als die Personalräte dann die Ausschreibung in der Fachzeitschrift Der Personalrat sahen, haben sie nicht lange gezögert und Ihre Bewerbung für den Deutschen Personalrätepreis abgegeben. Jetzt freuen sie sich über die Auszeichnung.