Das Gesamtpaket ist so nicht abschlussfähig

AOK – Ende Januar sind die Tarifverhandlungen für die 54.000 Beschäftigten der AOK ergebnislos geblieben. Keine der Forderungen aus der von ver.di durchgeführten Befragung der Beschäftigten und von den ver.di-Tarifkonferenzen sei erfüllt worden, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Sylvi Krisch. "Das Gesamtpaket ist für ver.di nicht abschlussfähig." ver.di fordert in der Tarifrunde rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres 5,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 190 Euro, für Auszubildende 5,5 Prozent bzw. 50 Euro mehr und eine Vorteilsregelung für Mitglieder. Nach Warnstreiks an mehreren Standorten hatten die Arbeitgeber eine in zwei Stufen erfolgende Gehaltserhöhung von durchschnittlich 2,66 Prozent angeboten und die Forderung nach einer Erhöhung des Weihnachtsgeldes auf ein Monatsgehalt abgelehnt. "Wenn sich die AOK nicht bewegt, sind weitere Warnstreiks nicht ausgeschlossen", erklärte Sylvi Krisch.


Reallohnverlust: Arbeitgeber bleiben ein Angebot schuldig

Druckindustrie - Die ersten Tarifverhandlungen für die 145.000 Beschäftigten der Druckindustrie endeten ohne konkretes Angebot der Arbeitgeber. ver.di fordert eine Lohnerhöhung um 5,5 Prozent. Beim Verhandlungsauftakt Mitte Januar verwies ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke auf den Reallohnverlust der Beschäftigten seit dem letzten Tarifabschluss im Jahr 2011. Seit 2005 verzeichne die Druckindustrie die schlechteste Lohnentwicklung aller Tarifbereiche. ver.di und der Bundesverband Druck und Medien müssten mit einer angemessenen Lohnerhöhung dazu beitragen, dass die Branche "endlich ihr Verlierer- und Lohndrückerimage los wird". Am 11. Februar wird wieder verhandelt.


Protest gegen drohenden Personalabbau bei T-Systems

Die Ampel steht auf Rot

Telekommunikation – Mit einer Kundgebung haben rund 200 Beschäftigte von T-Systems am 22. Januar vor der Telekom-Zentrale in Bonn gegen den drohenden Personalabbau bei dem Telekom-IT-Dienstleister protestiert. Anlass war die Sitzung des T-Systems-Aufsichtsrats, auf der über die mittelfristige Planung entschieden werden sollte. Dabei ging es um mögliche Abbaupläne, die aber noch nicht bestätigt sind. "Die Beschäftigten fordern sozialverträgliche Alternativen anstelle der Drohungen mit betriebsbedingten Beendigungskündigungen", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder. "Aus Angst und Verunsicherung lassen sich keine tragfähigen Perspektiven entwickeln."


Neue Lohnstruktur bei Globus nicht tragbar

Einzelhandel – ver.di hat die von Globus vorgestellte neue Lohnstruktur als "Mogelpackung und Akt von Unternehmerwillkür zulasten tausender Beschäftigter" kritisiert. Das Entgeltmodell sei nicht tragbar, weil es die Beschäftigten dauerhaft von den tariflichen Leistungen des Einzelhandelstarifvertrags abschneide. Die Diskrepanz zwischen dem Globus-Modell und der Entgelterhöhung nach den aktuellen regionalen Tarifabschlüssen liegt bei drei Prozent. "Tausende Beschäftigte brauchen den existenziellen Schutz von Tarifverträgen statt einseitiger Unternehmenszusagen", sagte ver.di-Verhandlungsführer Hans Kroha. Die Unternehmen der Globus-Gruppe begehen seit Jahren Schritt für Schritt Tarifflucht. Auch mit einer konzerneigenen Leiharbeitsfirma verfolge Globus die Politik der Personalkostensenkung, so Kroha. Ziel der im Sommer bei Globus gegründeten Tarifkommission ist die Rückkehr des Unternehmens in die Tarifbindung.