Hand in Hand

Junge Welt, 28. April 2015

Ein Dutzend junger Leute saß am Samstag im Konferenzsaal "Pablo Picasso" im Haus des ver.di-Bundesvorstands in Berlin. Es waren Tänzerinnen und Tänzer vom Staatsballett Berlin. Sie berieten darüber, wie sie die tagenden Delegierten der Gewerkschaft von ihrem Anliegen überzeugen könnten. Eine Rede war bereits vorbereitet; zwei weitere wurden überlegt. [...] Die ver.di-Delegierten waren angetan vom wachsenden Selbstbewusstsein der Tänzer. Eine flammende Rede von Miriam Wolff sorgte [...] für stehende Ovationen. Schließlich sagte der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske persönlich Unterstützung zu. Sein feierlicher Handschlag mit einem Balletttänzer sollte dies unterstreichen. Die Zukunft wird zeigen, was der Schulterschluss zwischen Gewerkschaft und Ballett, diesen zwei grundverschiedenen Welten, wert sein wird.


Erfolgreicher Streik

Der Tagesspiegel, 28. April 2015

Ganz so sicher war er sich vielleicht doch nicht mehr. Schließlich drehen sich erfolgreiche Streiks meist um mehr Lohn. Carsten Becker aber - 49 Jahre alt, Pfleger, Personalrat und Kopf der Verdi-Betriebsgruppe der Charité - geht es um etwas anderes: mehr Personal, mehr Zeit für die Patienten. [...] Schon am ersten von zwei geplanten Streiktagen konnte Verdi mehr als die erwarteten 500 Charité-Mitarbeiter mobilisieren. [...] Zusammen mit einem Dutzend kritischer Schwestern und Pfleger drängte Becker vor zwei Jahren seine Gewerkschaft zu der ungewöhnlichen Tarifforderung: In jeder Schicht auf jeder Station der Universitätsklinik soll es mehr Personal geben, vor allem nachts soll keine Schwester mehr allein Dienst haben. [...] Verdi rief zum Streik [...]. Und siehe da: Auf den Campussen in Steglitz, Mitte und Wedding sind [...] noch schnell Pfleger der Gewerkschaft beigetreten, die bislang nicht organisiert waren.


Monopoly mit dem Bund

Lübecker Nachrichten, 27. März 2015

Eine Ver.di-Prachtimmobilie, mitten im zentralen Baugebiet des politischen Berlins, erweist sich jetzt als die vom Monopoly bekannte Schlossallee. [...] Auf 3 740 Quadratmetern ist derzeit an dieser Stelle die Vermögensverwaltung der Dienstleister untergebracht. Schon bald soll stattdessen hier das wuchtige Beton-Ensemble des "Band des Bundes" seine Fortsetzung finden [...] Und nun streitet sich Ver.di schon jahrelang mit dem Bundesbauherrn um den Verkaufspreis. Es ist dies eine einmalige Situation: Einerseits verhandelt auch der Bund mit der Gewerkschaft über Gehalts-Prozente und gleichzeitig wird um zusätzliche Millionen für die Streikkasse gerungen. Was auch immer der Bund in dieser Angelegenheit beschließt: Ver.di wird es freuen. Das Grundstück ist mindestens so viel wert wie Schlossallee und Parkstraße zusammen.


Lage-Hörste retten

Konzept - Die ver.di-Bildungsstätte Lage-Hörste soll geschlossen werden. Das hatte der ver.di-Gewerkschaftsrat (GR) in seiner Sitzung im März beschlossen. Zu hoch sei die Summe, die für unbedingt notwendige Sanierungsmaßnahmen ausgegeben werden müsse (ver.di publik berichtete). Dennoch gibt es noch eine Chance für den Erhalt des Heinrich-Hansen-Hauses: Freunde, Förderer und Beschäftigte der Bildungsstätte sollen bis zur GR-Sitzung am 12. und 13. Mai ein Konzept darüber vorlegen, wie sie die Finanzierungslücke von 1,5 Millionen Euro schließen wollen. Auf einem eigenes eingerichteten Spendenkonto waren bis zum 28. April 144 o84,89 Euro eingegangen. Doch ist diese Summe nur ein Teil des Rettungskonzepts, an dem auch viele Ehrenamtliche mitgearbeitet haben. Details dazu werden erst bei der GR-Sitzung bekannt gegeben. Weiter gespendet werden kann in jedem Fall auf das Sonderkonto DE65 4765 0130 1010 0457 12 bei der Sparkasse Paderborn-Detmold.

www.wir-retten-hoerste.de