Gute Löhne führen zu guten Renten

Aktionswoche - In Hessen erzielen 39,3 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein monatliches Bruttoeinkommen von weniger als 2.500 Euro. Damit steht Hessen fünf Prozentpunkte besser da als der Bundesdurchschnitt. Das geht aus einer Datenauswertung des Eduard Pestel Instituts für Systemforschung im Auftrag der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hervor. "Der Wert in Hessen ist zwar besser als der Bundesdurchschnitt. Dennoch sind die Zahlen auch bei uns alarmierend und haben negative Wirkung auf die Rentenerwartungen", erläutert der hessische ver.di-Landesbezirksleiter Jürgen Bothner. "Mehr als 787.000 Menschen werden bei einem Renteneintritt ab 2030 gut 1.000 Euro Rente brutto bekommen - und das auch nur, wenn sie 45 Jahre sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Haben sie nur 30 Jahre sozialversicherungspflichtig gearbeitet, reduziert sich der Betrag auf 677 Euro Rente monatlich." Deshalb veranstaltete ver.di in der zweiten Junihälfte bundesweit eine Aktionswoche. Auch in Hessen gab es betriebliche Aktionen und Veranstaltungen.


Erneute Streiks bei Amazon

Bad Hersfeld - Auch im Juni hat ver.di die Beschäftigten des Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld für zwei Tage zum Streik aufgerufen, und zwar in den beiden Verteilzentren FRA1 und FRA3. Die Gewerkschaft fordert nach wie vor die Anerkennung der Branchentarifverträge für den Einzel- und Versandhandel. Bislang weigert sich das Amazon-Management aber, mit ver.di über eine Tarifbindung zu verhandeln. Im Rahmen der Tarifrunde des hessischen Einzel- und Versandhandels geht es auch um die Forderung nach Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.


Mehr für untere Lohngruppen

Einzelhandel - Im hessischen Einzelhandel fordert ver.di eine Erhöhung aller Entgelte um 1 Euro je Stunde, um gerade die unteren Gehaltsgruppen überproportional zu stärken. Die Ausbildungsvergütungen sollen auf das bereits bei Lidl und Aldi übliche Niveau steigen, damit die jungen Leute ihr Leben halbwegs unabhängig vom Elternhaus gestalten können. Dritte Forderung: Allgemeinverbindlichkeit der Branchentarifverträge, um die Wettbewerbsvorteile der tarifflüchtigen Unternehmen bei den Personalkosten zu beseitigen. Die Verhandlungen begannen Mitte Juni und wurden von Streiks bei H&M Hennes & Mauritz, Ikea, Karstadt, Kaufland, LS Travel, Primark, real,- und Zara begleitet.


Refugees wirklich welcome?

Seminar der ver.di Jugend - Seit dem Sommer 2015 gibt es in der Bevölkerung eine große Hilfsbereitschaft für Geflüchtete. Gleichzeitig nehmen rechte Parolen zu, die europäischen Länder betreiben eine Abschottungspolitik, Rechte von Geflüchteten werden eingeschränkt. Wie sieht die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik aus? Was kann die Gewerkschaftsjugend konkret tun? Damit beschäftigt sich ein Seminar der ver.di Jugend nach dem Bildungsurlaubsgesetz vom 30. Oktober bis 3. November 2017 in München. Teilnahmebeitrag für ver.di-Mitglieder 119 Euro, für Noch-Nicht-Mitglieder 297 Euro, Freistellung nach dem Hessischem Bildungsurlaubsgesetz (HBUG), das auch für Auszubildende gilt.

Anmeldungen bis 21. August 2017 und weitere Informationen bei der ver.di Jugend Frankfurt und Region, Telefon 069 / 2569-2102, E-Mail Mirko.vonFelbert@verdi.de, https://jugend-hessen.verdi.de