Interessantes Programm, spannende Gäste und tolle Stimmung, aber nur rund 90 Gäste. Fragen dazu an Daniel Herold, ver.di-Landesjugendsekretär in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Daniel Herold

VER.DI PUBIK - Warum sind nicht mehr Menschen zum Mut-Festival gekommen?

DANIEL HEROLD - Über Social Media haben wir zwar gute Reichweiten erzielt. Wir konkurrieren aber im Freizeitbereich mit allen anderen Anbietern, es gibt Unmengen an Angeboten, vor allem in den Städten. Dazu kommt die Arbeitsverdichtung im Betrieb.

VER.DI PUBIK - ver.di verschickt E-Mails. Jüngere Menschen bevorzugen andere Kommunikationsformen. Wie kann ver.di den Nachwuchs besser erreichen?

DANIEL HEROLD - Wir sind etwas altbacken. WhatsApp, Social Media und Messenger sind Programme, die wir nutzen müssen. Als ver.di Jugend in SAT experimentieren wir mit diesen Formaten. Auch sprachlich braucht es Veränderungen. Gewerkschaftssprache versteht man nicht. Eine neue Baustelle sind Sprach- und Videokommunikation mit Videoclips.

VER.DI PUBIK - Kann ver.di den Jüngeren heute noch ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln?

DANIEL HEROLD - Ja. Wir haben enormen Zulauf in den letzten Jahren. Junge Menschen brauchen andere Fragen. Es geht um Themen, nicht um Parteien. Wir müssen unsere Bildungsangebote stärker in den Mittelpunkt rücken und Neugier wecken. Gremien sind oft langweilig. Tagesordnung, Sitzungsprotokolle etc. sind wichtig, aber nicht sexy. Wir setzen hier an und entwickeln die ver.di Jugend hin zu einer aktiven Mitmachstruktur.