Hamburg: Hunderte Beschäftigte der Energiewirtschaft streikten im Februar für mehr Geld

Strahlende Wintersonne an einem eiskalten Dienstagmorgen im Februar am Hamburger Steindamm. Vor dem Hauptgebäude des Energieversorgers E.ON sammeln sich hunderte Beschäftigte der Hamburger Energiewirtschaft. Es ist Warnstreik und die Kolleginnen und Kollegen von HanseWerk Natur, GASNETZ HAMBURG, e.kundenservice Netz und E.ON Energie Deutschland wollen Druck machen für ihre Tarifforderungen. Unterstützt werden sie von Streikenden aus ganz Norddeutschland, unter ihnen Beschäftigte der HanseWerk AG, Schleswig-Holstein Netz AG und HanseGas aus Mecklenburg-Vorpommern.

Die Tarifforderungen in dieser Runde sind alles andere als überzogen. Gerade vor dem Hintergrund anderer Tarifabschlüsse und einer wieder steigenden Inflation ist Schluss mit falscher Zurückhaltung: sechs Prozent mehr Geld und eine monatliche Erhöhung der Auszubildendenvergütung von 175 Euro. Dazu soll eine neue Regelung zur unbefristeten Übernahme von Auszubildenden vereinbart werden.

Was war geschehen? Die Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft Energie, der neben den Unternehmen des E.ON Konzerns noch weitere Energieversorger angehören, empfanden die Tarifforderungen als unverschämt. In der zweiten Tarifverhandlung in Hannover Ende Januar boten sie daher gerade einmal 2,1 Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 10.000 Beschäftigten an. Das war schlicht und einfach inakzeptabel für viele Beschäftigte, die in letzter Zeit zunehmend mit Arbeitsverdichtung und Stress zu tun haben und sehen, welch üppige Gewinne ihre Unternehmen einfahren. Auch deshalb haben bundesweit so viele gestreikt.

Auch in Hamburg war man sich einig, dass man jetzt auf die Straße muss. Die Erwartung an die Arbeitgeber wurde beim Warnstreik deutlich: Packt was oben drauf bei den nächsten Verhandlungen, sonst war das nicht der letzte Streiktag.