Hessen - Den Weg versperren, anpöbeln, beschimpfen, rempeln, schlagen. Übergriffe dieser Art auf Rettungskräfte häufen sich. Den Rettungskräften reicht es jetzt. Sie fordern mehr Respekt. In Frankfurt sind haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute und Rettungsdienstler am letzten Februar-Wochenende dafür auf die Straße gegangen. Zahlreiche Betroffene waren gekommen, aber auch viele Bürgerinnen und Bürger, die sich solidarische mit den Rettungskräften erklärten, waren dabei. "Wir wollen vernünftig behandelt werden. Die Bevölkerung will von uns ja auch Hilfe. Die Frage, die sich für uns stellt, ist: Wenn uns jemand ruft, damit wir professionell Hilfe leisten, warum behindert er uns dann bei unserer Arbeit? Das ist nicht nachvollziehbar für uns", sagte Erik Brumm, Personalratsvorsitzender der Frankfurter Feuerwehr und ver.di-Mitglied, der die Demonstration maßgeblich mitorganisiert hat.


Chaotische Zustände bei Amazon

Nordrhein-Westfalen - Bei Amazon in Werne wurde Anfang März wieder gestreikt. ver.di hatte die Beschäftigten des Online-Versandhändlers zu einem Warnstreik aufgerufen. Nachdem viele Mitarbeiter/innen an den neuen Standort nach Dortmund versetzt worden sind und in Werne eine neue Halle in Betrieb genommen wurde, herrschen "teilweise chaotische Zustände", so Karsten Rupprecht von ver.di. Immer wieder gebe es Probleme mit dem Arbeitsschutz: "Aufgrund von schlechter Planung und Zeitdruck kommt es täglich zu Unfällen. Die Gänge sind zu eng, Waren ragen aus den Regalen heraus, so dass gegen die Waren gefahren wird." Es sei schon vorgekommen, dass Waren aus bis zu zehn Metern Höhe in die Gänge gefallen sind. Mit Warnstreiks wollen die Beschäftigten auf die Missstände aufmerksam machen. Amazon in Werne tätigt seine Geschäfte mittlerweile in Gänze vom neuen Logistikzentrum aus. Die offizielle Eröffnung des 100.000 Quadratmeter großen Komplexes ist für den 22. März geplant.


Warnstreik bei der VHS Hildesheim

Niedersachsen-Bremen - Nach mehreren ergebnislosen Gesprächen haben die Beschäftigten der Volkshochschule (VHS) Hildesheim am 6. März gestreikt. Und das aus gutem Grund: Bei der VHS gibt es Kolleginnen und Kollegen erster und zweiter Klasse. Obwohl sie die gleiche Arbeit machen, verdienen die Beschäftigten unterschiedlich. Einige von ihnen profitieren noch von den alten Tarifverträgen des Öffentlichen Dienstes, andere werden nach Haustarifvertrag bezahlt. Das Team der VHS Hildesheim möchte das gemeinsam und mit Hilfe von ver.di ändern.


Erste Annäherung im Unikliniken-Konflikt

Baden-Württemberg - Im Tarifkonflikt an den vier Unikliniken in Baden-Württemberg haben sich beide Seiten Ende Februar in Bezug auf die Pflegepersonalbesetzung angenähert. Knackpunkt bleibt weiterhin die Verbindlichkeit beim sogenannten Konsequenzenmanagement, wenn die Besetzungsgrenzen unterschritten werden. "Wir sind einen Schritt weiter gekommen. Für uns ist jetzt entscheidend, ob sich die Arbeitgeber auf eine Verbindlichkeit der einzuleitenden Maßnahmen einlassen können, wenn zu wenig Personal auf einer Station ist", so Irene Gölz von ver.di. Sie führt die Annäherung auch auf die erfolgreichen Warnstreiktage zurück, an denen insgesamt knapp 2.000 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt hatten. Die Tarifverhandlungen zu Personal-Mindestbesetzungen und einem Konsequenzenmanagement an den vier Unikliniken in Baden-Württemberg waren am 26. Januar in vierter Runde ohne Ergebnis beendet worden.