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Sinan Cokdegerli, Jugendsekretär im ver.di-Bezirk MünchenFoto: VER.DI

"Turbulente Zeiten": eine Untertreibung. Die Pandemiesituation haben viele Betriebe dazu genutzt, sich immer mehr zu bereichern und Arbeitsplätze abzubauen. Darunter leiden auch junge Menschen, weil es immer weniger Ausbildungsplätze gibt. Und auch darunter, dass Auszubildende oft als billige Arbeitskräfte betrachtet werden.

Für ver.di bedeutet das, dass diejenigen, die geschafft haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, auch für die Ausbildung und die Zeit danach eine Perspektive bekommen müssen. Wer könnte das besser erreichen als diejenigen, die schon im Betrieb sind, die Probleme dort selbst miterlebt und ihre Expert*innenwissen im Arbeitskampf ausgebaut haben.

Derzeit kämpfen viele junge Beschäftigte um den Erhalt von Ausbildungsplätzen. Die Azubis der Deutschen Post etwa, die dazu gemeinsam mit ver.di eine Unterschriftenkampagne begonnen haben. Auch im Handel, im Tourismus, bei Spedition und Logistik, im Öffentlichen Dienst oder im Bankensektor haben ver.di-Aktive immer wieder erlebt, dass die Jungen letztlich den Kürzeren ziehen, weil die Gesellschaft sie oft nicht abholt und die betrieblichen Probleme ihre Handlungsmacht übersteigen. Um diesen jungen Kolleg*innen die Bedeutung von Gewerkschaften zu vermitteln und sie dafür zu begeistern, sind alle Gewerkschafter*innen gefragt.

Die ver.di Jugend München trägt dazu mit tollen Ideen und Veranstaltungen bei. Mit Infos zum Rechtsschutz für Azubis, zum kostenlosen internationalen Studierendenausweis, zu Möglichkeiten, sich betrieblich und gesellschaftlich zu organisieren, mit Seminaren, Rhetorikschulungen, gesellschaftspolitischen Weiterbildungen und vielem mehr. Solche Themen können bei der Ansprache im Betrieb helfen. Die ver.di Jugend München steht gerne bereit, hier mitzuhelfen. Das neue Ausbildungsjahr beginnt mehrheitlich im September und viele junge Menschen betreten als Neue Betriebe und Dienststellen. Sie sollten abgeholt und angesprochen werden, um sie zu gewinnen – nicht nur für die Gewerkschaft, sondern auch für die Zukunft.

Sinan Cokdegerli