Über 400 Mitarbeiter*innen des Bayerischen Rundfunks und der Gemeinschaftseinrichtungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks folgten Mitte Oktober dem Warnstreik-Aufruf. Bei der Kundgebung am Funkhaus des Bayerischen Rundfunks nahe des Münchner Hauptbahnhofs und der von jungen freien BR-Mitarbeitenden konzipierten digitalen Streikveranstaltung unter dem Motto "Euer Streik – Eure Fragen" zeigten die Streikenden, dass sie willens sind, für ihre Tarifforderungen zu kämpfen. Es war ein bunter und lauter Protest.

Schon akustisch war der Protest auffallend anders: Es erklangen keine Trillerpfeifen, stattdessen untermalten die Berufsmusiker*innen der BR-Klangkörper den Protest musikalisch. Auch die Redebeiträge trafen den Ton: Während Werner Przemeck, der Verbandsvorsitzende des Verbands öffentlich-rechtlicher Rundfunk (örR) Bayern, einleitende Worte sprach, kamen nach und nach Streikende aus dem Funkhaus und sogar aus dem Frei zu der Versammlung. Dort hatten die ver.di-Streikposten seit 7 Uhr morgens ihre Kolleg*innen motiviert, sich dem Streik anzuschließen. Schließlich war das Angebot, das der BR Ende September unterbreitet und als "schnellen Inflationsausgleich" bezeichnet hat, eine Mogelpackung. Exemplarisch hatte ein beim BR beschäftigtes Ehepaar schon vor der letzten Verhandlungsrunde ausgerechnet, dass die Kosten für Diesel, Strom und Heizung im Jahr 2023 im Fall ihrer Familie voraussichtlich 4,5 Monatsgehälter verschlingen werden, deutlich mehr als im Jahr zuvor. Für viele BR-Beschäftigte spitzt sich mit der aktuellen Inflationsrate zudem die Problematik der ohnehin schon extrem hohen Lebenshaltungskosten und Mietpreise im Raum München zu. Diejenigen, die aufgrund der nicht mehr zahlbaren Mieten ins Umland ziehen mussten, werden nun von den enorm gestiegenen Kraftstoffpreisen eingeholt.

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