Dina Bösch, stellvertretende Landesbezirksleiterin

Dina Bösch, neu gewählte stellvertretende Landesbezirksleiterin

Seit der Landesbezirkskonferenz am 22. April ist sie im Amt, zuständig für Mitgliederservice und Bildung, für die Frauen, die Jugend, die Senior/innen, die Meister, Techniker und Ingenieure, die Lesben und Schwulen, die Vertrauensleute.

Bevor Dina nach Hamburg kam, leitete sie zehn Jahre das ver.di-Bildungs- und Tagungszentrum Walsrode. Ins gewerkschaftliche Berufsleben startete sie 1988 als Jugendbildungsreferentin bei der DAG. Seit 17 Jahren lebt sie in Hamburg.

Dina liebt das Wasser und die Schiffe. An der Elbe entlang führt morgens auch "der schönste Weg zur Arbeit, den ich mir vorstellen kann". Sie geht gern mit ihrem Hund spazieren und genießt es, mit und für Freunde und Freundinnen zu kochen. Die Mischung aus Spontanität und Kreativität bei gleichzeitiger Ausrichtung auf ein Ziel, die für das Kochen typisch ist, gilt auch für ihren Arbeitsstil. Die Leitfragen dabei: Welche Ziele habe ich? Welche Wege führen dahin? Welche Methoden führen zum Ziel? Wie nehme ich die Menschen mit auf den Weg, für die und mit denen ich arbeite? Wertschätzung ist die Grundlage für gemeinsamen Erfolg.

Visionen und Diskussionen

Führungskraft zu sein, heißt für Dina zu leiten, zu führen und zu managen. Von Führung wird erwartet, dass sie die Arbeitsbedingungen schafft, in denen die vorhandenen Energien optimal für die gewerkschaftlichen Ziele gebündelt werden. Ihre prägende Erfahrung: "Allein schaffe ich das nicht." Ziele können nicht einfach vorgegeben werden. Führung heißt, mit Visionen voranzugehen, Diskussionsprozesse zu initiieren und später die Verantwortung für das Erreichen der Ziele zu übernehmen. "Ich möchte zusammenarbeiten, und es muss allen Spaß machen! Dabei darf ich die Ruderpinne nicht aus der Hand geben. Ich darf in schwierigem Fahrwasser auch nicht davor zurückschrecken, die mir übergebene Macht einzusetzen, wenn es dem Ziel nützt!"

Dabei will sie das Ganze nicht aus dem Blick verlieren. Ein Prozess, der so viele Menschen in einem komplexen Gefüge in gemeinsamem Handeln verbindet, ist für Dina wie ein Mobile, das in Bewegung gerät, wenn auch nur an einer Stelle Änderungen vorgenommen werden. "Und auf jedem der einzelnen Teile sitzen Menschen, die leicht herunterfallen können." Deshalb sind Transparenz und Kommunikation für sie wichtig. Bildlich gesprochen: "Alle müssen wissen, warum sie gleich durchgerüttelt werden, und was das Ziel ist!"

In Zeiten allgegenwärtigen Ressourcenmangels kommt es darauf an, die Kräfte zu bündeln. Gegenseitige Hilfe und Unterstützung sind wichtig, Abgrenzung kann und darf nicht die Antwort auf Ressourcenmangel sein. "Wenn wir diese Haltung pflegen, ruinieren wir unser eigenes Gerüst. ver.di ist mehr als der jeweilige Fachbereich, ver.di sind wir alle!" Dazu müssen geeignete Instrumente - zum Beispiel konkrete fachbereichsübergreifende Unterstützungsvereinbarungen im Streik - entwickelt werden, "damit Solidarität vom Kopf auf die Füße gestellt und erfahrbar wird." Bei knappen Ressourcen müssen Aufgaben und Ziele überprüft werden. "Wir müssen auch den Mut haben, etwas nicht mehr zu machen! Wir müssen ehrenamtliche Kolleginnen und Mitstreiter ermutigen, ihre Interessen selbst zu vertreten und die Ressourcen der Hauptamtlichen für den Aufbau neuer ehrenamtlicher Strukturen nutzen. Und wir müssen unsere Strukturen unseren Bedürfnissen anpassen. Nicht umgekehrt!"

Als oberstes Ziel sieht Dina Bösch die Gewinnung neuer Mitglieder. "Unsere Mitgliederentwicklung ist erschreckend. Ohne Zuwachs werden wir weiter unzureichende Ressourcen beklagen, und mangelnde Ressourcen schwächen unsere Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit."

Nächste Ziele

Dinas nächste Ziele sind die Stärkung des ver.di centers als Informations- und Service-Zentrum für die Mitglieder, die Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung, das Zusammenführen der verschiedenen Bildungsanbieter unter dem Hamburger ver.di-Dach mit dem Ziel "Bildung aus einer Hand" und die Entwicklung eines Bildungsprogramms für 2008 mit allen Bildungsangeboten von ver.di Hamburg.