Cold Calls von ver.di?

Hallo ver.di,

die Mitgliederbefragung würde - so schreibt ihr - nach Zufallsprinzip "nach Branchen" durchgeführt. Als ver.di-Mitglied hoffe ich, dass wir Erwerbslosen in ver.di auch als Branche geführt werden und die Möglichkeit erhalten, unsere politischen Anforderungen an ver.di auch anonym darlegen zu können - sofern diese Befragung denn auch freien Text zulässt. GERHARD HALLSTEIN, PER E-MAIL

Lieber Kollege Hallstein, Die Firma TNS Infratest führt tatsächlich eine anonyme Mitgliederbefragung unter ver.di-Mitgliedern durch. Die telefonische Umfrage soll uns Hinweise geben, wie wir das Leistungsspektrum von ver.di weiterentwickeln, ändern oder auch ergänzen können. Wir wollen so die Bedürfnisse der Mitglieder besser kennenlernen. Dabei handelt es sich z.B. um Fragen zur Kommunikation, u.a. auch Erreichbarkeit der Geschäftsstellen. Natürlich umfasst die Auswahl der Befragten das gesamte Spektrum der ver.di-Mitglieder, damit die Umfrage, die auch eigenen Text zulässt, repräsentativ bleibt. SIGRID DAHM, BEREICH MITGLIEDERENTWICKLUNG


Thema "Arm ab, arm dran", ver.di PUBLIK 05_2007

Als Opfer eines Arbeitsunfalls sehe ich einen dringenden Reformbedarf bei den gesetzlichen Unfallversicherungen. Aber nicht zu Lasten der Unfallgeschädigten. Die Kosten ließen sich allein schon durch sachgerechte Gewährung von Rehabilitationsleistungen drastisch senken. Wenn aber die beantragte berufliche Rehabilitation verweigert wird, obwohl direkt nach unverzüglicher Durchführung ein behinderungsgerechter Arbeitsplatz zur Verfügung steht, der ohne Lohnkostenbezuschussung hätte in Anspruch genommen werden können, führt dies zu einer Kostenexplosion, wenn Jahre später das Aufsichtsamt Fehler feststellt und die Unfallversicherung zum Handeln verpflichtet. Bevor also über weitere Leistungskürzungen bei den Unfallopfern nachgedacht wird, ist es dringend erforderlich, die Abwicklung der Schadensfälle sachgerechter zu gestalten, denn hier gibt es noch Einsparmöglichkeiten, ohne dass sich dies zu Lasten der Betroffenen auswirkt!

Bruno Braun, per E-Mail


ver.di antwortet "Zu Ende gedacht?", ver.di PUBLIK 05_2007

Kollege Kempe schreibt, dass das "bedingungslose Grundeinkommen" den

Zusammenhang von Arbeit und Leben auflöst. Wie schrecklich! Das ist ja mal eine wirkliche Horrorvision, man muss nicht jeden Sklavenjob annehmen und hat trotzdem etwas zu essen. Oder, seien wir ruhig mal visionär, man könnte sich auch mal eine Zeitlang weiterbilden, private Projekte erledigen etc. und wäre nicht auf ewig im Mühlrad der Lohnsklaverei gefangen. Unglaublicher Gedanke! Fast schon als Ironie sehe ich "Dies wäre nichts weiter als die Entsorgung der Ausgegrenzten und Arbeitslosen durch eine minimale, menschenunwürdige Zuwendung ...". Beschreibt der gute Mann den aktuellen Ist-Zustand? Solch ein Horrorszenario im Zeitalter von Hartz IV zu malen, finde ich gelinde gesagt gewagt. Den üblichen Zusatz, dass auch "die Falschen" das bedingungslose Grundeinkommen bekommen würden, finde ich auch ein eher lahmes Argument. Wenn die Zuwendung doch so minimal und menschenunwürdig ist, ob sich wirklich die Reichen und Schönen die Mühe machen würden, sie abzuholen? Der Punkt ist nun einmal der, dass das Grundeinkommen höher sein muss als der heutige Zustand mit Hartz IV.

Bernd Wachsmann, per E-Mail


Heldin der Arbeit, ver.di PUBLIK 05_2007

Falls sie einen Duden brauchen, könnte ich ihnen einen schenken. In der letzten Ausgabe über die Heldin der Arbeit muss es leider "Soubrette" heißen und nicht "Soprette". Mir tut so etwas direkt weh. Ansonsten aber weiter so. E. Herbst, per E-Mail

(Uns tut's auch weh. Die Redaktion wurde deshalb dazu verdonnert, hundertmal im Kollektiv die "Soubrette" zu buchstabieren. Die Red.)


Thema "Frühwarner in gesellschaftlichem Interesse", ver.di PUBLIK 05_2007

Dieses Thema ist, wie dargestellt, immer noch ein ausgesprochenes Randthema. Meine Tochter hat sich in ihrer Diplomarbeit dessen angenommen. Ihre Diplomarbeit ist erschienen unter dem Titel "Whistle-Blowing" im Verlag Dr. Müller unter folgenden ISBN-Nummern: ISBN-10: 3-86550-857-X und ISBN-13: 978-3-86550-857-7.

Soweit zur Ergänzung Eures Literaturverzeichnisses. Und nicht nur nebenbei: Meine Tochter ist seit Jahren ver.di-Mitglied.

Bernd Mezger, Stuttgart


Kulturbeutel, Rubrik Sehen, ver.di PUBLIK05_2007

In Ihrer Filmkritik zu "Prinzessinnenbad" weisen Sie auf "Bettina Blümners unaufdringliche Kamera" hin, dabei bleibt anzumerken, dass hier ein Kameramann (Herr Mathias Schöningh) für die Bildgestaltung verantwortlich zeichnete. Es freut, wenn diese Beachtung findet, doch es gibt auch Anlass zu Missverständnissen. So kann man durchaus interpretieren, Frau Blümner habe selbst die Kamera geführt. Wenn Ihnen die Kameraarbeit so gut gefallen hat, dann nehmen Sie dies doch zum Anlass, den Kameramann ebenso zu erwähnen.

Michael Schallon, bvk, per E-Mail


Thema "Der Mann fürs Grobe verliert", ver.di PUBLIK 05_2007

Für mich ist und bleibt Naujoks ein zahnloser Tiger. Wer sein Buch "Die Kündigung von Unkündbaren" wirklich gelesen hat, wird dort weder "reißerische Zwischenüberschriften" entdecken, noch Ausdrücke wie "Demontage des Arbeitnehmers", "Zermürbungsstrategie", "Psycho-Folter" oder ähnliches. Auch nicht sinngemäß. Dieses Buch ist einfach lau und gibt Arbeitgebern wirklich nur wenige und dabei ganz legale Tipps.

Andreas Weidner, per E-Mail

Die von Naujoks propagierten "Maßnahmen" stellen Anweisungen zu Rechtsbrüchen dar, die zum Teil gegen internationale Rechtsnormen verstoßen. Warum verklagt man diesen noblen Herren nicht seitens der Gewerkschaft und lässt seine Bücher auf den Index setzen? Uwe Marx, per E-Mail


Thema "All die Textilschnäppchen", ver.di PUBLIK 05_2007

Besonders begeistert hat mich der Artikel über die Arbeitsbedingungen bei den Herstellern der Textilien, die bei Aldi verkauft werden. Natürlich habt ihr Recht, dass es sich bei den Produktionsbedingungen in Indonesien, China, Vietnam usw. um moderne Sklaverei handelt. Nicht nur die Discounter, sondern gerade die so genannten Markenhersteller lassen in diesen Ländern fertigen. So sollte man nicht die Discounter an den Pranger stellen, die den Preisvorteil an die Kunden weitergeben, sondern die Markenhersteller, die das gleiche Produkt, unter dem Vorwand der besseren Qualität, für ein vielfaches der Preise der Discounter an den Mann bringen. Das beste Beispiel sind für mich Fußbälle von Adidas. Immer wieder zur Fußball-WM tauchen Bilder in den Medien auf, wo von Kindern Fußbälle hergestellt werden. Ändern tut sich aber nichts.

Dieter Kube, per E-MaIL

Es ist niemandem vorzuwerfen, wenn er aus finanzieller Not von diesem "Angebot" Gebrauch macht. Dieser Teufelskreis, in dem ein Mensch aus der Not heraus einen anderen Menschen in eine ausweglose Situation bringt, muss von uns allen beendet werden. Indem wir bei uns gemeinsam auf die Straße gehen und um unser Recht als Arbeitnehmer kämpfen und einen gerechten Lohn. Am besten fängt damit jeder in seinen Betrieb an und leistet praktische Überzeugungsarbeit bei seinen Kolleginnen und Kollegen.

Gregor Mastalerz, per Mail

Ihr Bericht ist prima. Weiter so. Er zeigt uns doch allen, wie verstrickt der Teufelskreis ist, in dem wir uns befinden. Was können wir tun? Nun, ich denke, nicht aufhören oder resignieren. Ich denke, der Kapitalismus so, wie er sich zurzeit zeigt, wird in dieser Form nicht überleben. Beim Kommunismus war es nicht anders. Es ging zum Glück nur schneller. Ingolf Jung, per E-MaiL


Portrait "Der Sendungsbewusste", ver.di PUBLIK 05_2007

Endlich erfährt man aus erster Quelle die großen Errungenschaften der attac-Bewegung: "Wir haben es geschafft, den Neoliberalismus zum Schimpfwort zu machen", sagt deren "Gesicht" Sven Giegold. Wow! Und mit

solchem wirtschaftlichen Sachverstand will attac ernsthaft die Entwicklungsländer nach vorne bringen? Da lob ich mir doch einen waschechten Neoliberalen wie Ludwig Erhard. Mein Vorschlag fürs nächste Schimpfwort: Wirtschaftswunder.

MICHAEL WEISS, PER E-MAIL


Editorial, ver.di PUBLIK 05_2007

Ein ganz herzliches Danke für den scheidenden Chefredakteur Martin Kempe und seine hervorragende Arbeit in der ver.di Publik. Seit es die Zeitung in dieser Form gibt, ist das Publikationsorgan von ver.di wirklich lesenswert geworden. Layout, Schriftbild, Bilder, all das ist deutlich besser als noch vor fünf Jahren. Zudem stehen nun mehr gesellschaftliche Themen im Blatt, die nicht unmittelbar etwas mit Gewerkschaften zu tun haben. Viel Glück, Kollege Kempe!

Albert Reinhardt, Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund

Die Abschiedskolumne von Martin Kempe! Es darf nicht wahr sein, dass jetzt ein Gesamt-Lob fällig ist. Alles, was je eingeschränkt oder eng war bei gewerkschaftlichen Medien, für MK und die von ihm koordinierte ver.di Publik traf es nicht zu! Nur für die sprachliche Innovation bei den deutschen Gewerkschaften hätte etwas mehr geschehen können. Wenn schon der Öffentliche Dienst inklusive Druck & Papier u.a. nach Verdi benannt wurde, warum nicht mit großen Komponisten weitermachen: die einstige Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft sollte doch wohl beet.hoven heißen, die Polizeigewerkschaft pucc.ini [gespr. Putsch], die wiedererweckte Gewerkschaft Kunst moz.art.

RIchard Herding, per E-Mail


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