Frankfurter Allgemeine, 31.August 2007

Warnung vor Mangel

Einen Monat vor Ende des Ausbildungsjahrs gelten 160000 Bewerber noch als unversorgt, 86000 Plätze sind unbesetzt. Bundesbildungsministerin Annette Schawan (CDU) deutete diese Entwicklung als "ein wichtiges Signal an die Jugend, dass sie gebraucht wird" [...] Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Wernecke warnte vor einem dramatischen Fachkräftemangel, wenn die Wirtschaft nicht endlich mehr ausbildet.


die tageszeitung, 29. August 2007

Berechtigte Forderung

1500 Euro. Das ist der Mindestlohn, den die Gewerkschaft ver.di mit den aktuellen Streiks im Einzelhandel unter anderem durchdrücken will. Brutto, wohlgemerkt, und natürlich für einen Vollzeitarbeitsplatz - unterm Strich bleibt da eine Summe, von der ein Alleinstehender selbst im günstigen Berlin gerade mal leben kann. Allein diese Zahl macht deutlich, welch verzweifelten Kampf die Arbeitnehmervertreter in der harten Branche führen - und wie berechtigt ihre Forderung nach mehr Geld für die Beschäftigten in Supermärkten wie Reichelt und Edeka ist.


Berliner Zeitung, 25.August 2007

Kein schlichtes Nein

Die Gewerkschaft ver.di ruft auf zu Warnstreiks in den Berliner Supermärkten [...] die Gewerkschaft der Polizei, die Lehrergewerkschaft GEW und ver.di kündigen massive Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Berlin an, weil der Senat am Solidarpakt festhält und jegliche Einkommensverbesserung bis 2010 ablehnt. Es wird eine harte Auseinandersetzung werden, denn die Gewerkschaften werden in diesem Jahr nicht klein beigeben. [...] Die Arbeitgeber werden sich bewegen müssen. Das gilt auch für Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD). Mit einem schlichten "Nein" zu den Gewerkschaftsforderungen wird die Landesregierung keinen Erfolg haben, zumal die Linkspartei den Beschäftigten gern entgegenkommen möchte.


Die Welt, 16. August 2007

Vollendete Tatsachen

Die Nachricht, dass die Telekom wohl weitere 2000 Arbeitsplätze abbauen will, ist auf den ersten Blick kaum überraschend. Der halbstaatliche Konzern [...] gilt immer noch als nicht "schlank" genug, um voll wettbewerbsfähig auftreten zu können. [...] Problematisch wäre jedoch, wenn die Pläne - und das ist wahrscheinlich - über das Jahr 2008 hinausweisen. Denn bis dahin läuft das derzeitige Abbauprogramm. Darüber hinausgehende Pläne müssen den Eindruck erwecken, als wolle das Management seinen Tarifpartner, die Gewerkschaft ver.di, einmal mehr vor vollendete Tatsachen stellen.