ver.di antwortet

Mitglieder vermisst?

Hallo ver.di PUBLIK ,

seit Jahren vermisse ich trotz wiederholter Meldung meinen Namen bei der Auflistung der Kolleg/innen, die Aufsichtsratsbezüge abführen. In diesem Zusammenhang zwei Fragen: 1. Warum wird jetzt erst die Abführungsliste von 2005 ver-öffentlicht? 2. Warum werden nicht alle Mitglieder aufgelistet, die abführen? Anke Beins, per E-Mail

Liebe Anke Beins,

Dass wir in diesem Jahr erst die Liste für 2005 veröffentlichen, liegt an den Vorarbeiten: Die Daten müssen abgefragt werden, zum Teil muss mehrfach nachgehakt werden; eine erste Auswertung erfolgt nach vielen Buchungsschritten. Wir wollen noch in 2008 die Liste 2006 veröffentlichen, um dann jährlich die Liste für das vorletzte Jahr zu produzieren. Seit ver.di-Gründung haben wir viel Zeit darauf verwendet, uns einen Überblick über die Mitglieder zu verschaffen, die ein Aufsichtsratsmandat wahrnehmen. Dabei haben wir uns zunächst auf die Mitglieder in Aufsichtsräten nach dem Mitbestimmungsgesetz konzentriert, hier haben wir alle Unternehmen erfasst. Anders als in öffentlich-rechtlichen Unternehmen. Aber daran arbeiten wir. Dass wir nicht alle Mandatsträger veröffentlichen, liegt an deren fehlendem Einverständnis. In deinem Fall liegt der Fehler eindeutig bei uns. Du wirst künftig berücksichtigt. Martin Lemcke, ver.di-Bereichsleiter Mitbestimmung


Titel "Der große Unterschied", ver.di PUBLIK 4_2008

Muss ich mir den unsozialen Hans Sinn unbedingt auf dem Titel ansehen? Auch wenn ihr ihn nur mit seiner arbeitnehmerfeindlichen Position nutzen wolltet: Ihr fördert seine Popularität und die bei mir Widerwillen auslösende missionarische Dauerpräsenz des Herren mit seinen asozialen Ansichten in allen Talkrunden. Sinn hat niemals den Sinn verinnerlicht, dass die Wirtschaft den Menschen zu dienen hat. Dr. Harald Groth, per E-mail

Ich würde einen Mindestlohn sogar noch höher ansetzen, damit alle Familien dieselben Lebenschancen haben. Immerhin ist Deutschland eines der wenigen Länder der EU, das noch keinen Mindestlohn hat. Für Herrn Sinn wird sich durch die Einführung des Mindestlohns ja auch nichts ändern, oder? Er wird seinen Stundenlohn behalten und weiterhin in seinem Luxus leben können, auch wenn die Lebenshaltungskosten noch weiter ansteigen. Ich an seiner Stelle würde mich schämen. Britta Hasslöver, per Email


Titel "Der große Unterschied", ver.di PUBLIK 4_2008

Noch besser wäre es gewesen, mal aufzuzeigen, in wessen Auftrag der Herr Professor Sinn und sein lichtvoll bezeichnetes "Institut für Wirtschaftsforschung" agitieren. Das, was dieser so genannte Wissenschaftler medienwirksam verzapft, ist nichts anderes als geschickt kaschierte Ideologie. Seine Auftraggeber sind kapitalschwere Mäzene, die sich ihre Professoren halten. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Berufungspraxis der für die Besetzung der Lehrstühle der Ludwig-Maximilians-Universität München verantwortlichen Gremien, einen solchen Agitator auf Student/innen loszulassen. Aber mit der Freiheit der Wissenschaft lässt sich bekanntlich auch eine solche Fehlbesetzung begründen. Ich bin sicher, dass es Quellen gibt, mit denen sich interessante Beziehungen zwischen Sinn, seinem o.a. Institut und der "Wirtschaft" nachweisen ließen. Hier sollte ver.di PUBLIK mal recherchieren, damit der Ruf des angeblich unabhängigen Wissenschaftlers den wirklichen Realitäten gegenübergestellt wird.

Waldemar Hirsch, per E-Mail


Tarifabschluss Öffentlicher Dienst 2008

Seit kurzem bin ich wieder Gewerkschaftsmitglied und möchte mich kritisch über unseren Abschluss im öffentlichen Dienst aussprechen: Es erscheint erst mal lobenswert, solch einen Abschluss in Verhandlungen erreicht zu haben, doch man sieht die ungerechten Verkettungen, die nun folgen: Die leitenden Angestellten, Richter und Beamten, sowie Abgeordnete lehnen sich an diesen Abschluss an! Das bedeutet, dass diese schon finanziell bevorzugte Gesellschaft unverhältnismäßig mehr verdient! Bitte informiert uns an der Basis besser über die Vorteile, die Gut- und Großverdiener durch verschiedene Gesetzesänderungen (Steuernachlässe) haben, die in den letzten zehn Jahren umgesetzt wurden und die die finanzielle Schere weiter auseinander gehen ließen und lassen. Das Mittel kann nur heißen den monatlichen Grundbetrag bei Tarifverhandlungen wesentlich zu erhöhen.

Bernhard Knöfel, per E-Mail

Ich kann dieses Tarifergebnis zähneknirschend akzeptieren. Grund zum Jubeln besteht nach meinem Dafürhalten nicht. Ferner glaube ich, dass ohne die Steilvorlage, die uns die GDL geliefert hat, ein schlechterer Abschluss zustande gekommen wäre. Die Trittbrettfahrer sind wieder mal die lachenden Dritten. Sie sind um einen Streik bzw. eine Aussperrung herumgekommen. Daher werden sie auch zukünftig keine Veranlassung sehen, Mitglied in einer Gewerkschaft zu werden.

Oliver Kriebel, per E-Mail


Thema "Unter Gottes Dach", ver.di PUBLIK 4_2008

An Gottes Ohr ist Kollege Rautenbergs Anliegen sicher gedrungen, war Gott selbst doch Arbeitnehmer, als er in Jesus Christus Mensch wurde. Seine Arbeitsbedingungen waren damals äußerst schlecht: keine Sozialversicherung, keine Festanstellung und vor allem keine Gewerkschaft! Es sollte also klar sein, auf welcher Seite Gott steht. Die Frage ist, ob sein Anliegen schon an das Ohr der Kirchen gedrungen ist!

Ludwig Rummelsberger, per E-Mail

Ich plädere entschieden dafür, dass die Sonderrechte, die Kirchen auf diesem Sektor besitzen, entzogen werden. Kein Arbeitnehmer sollte sich mit dem "dritten Weg" begnügen müssen! Wir brauchen eine einheitliche Regelung für alle Arbeitnehmer, sei es BPersVG oder BetrVG. So darf es nicht weitergehen.

Wir sind alle gleich "unter Gottes Dach", keine Ausnahmen! Hier muss die Gewerkschaft hin, um Tarife zu verhandeln. Ich behaupte, dass hier der Name Gottes missbraucht wird. Amen!

Sascha Palm, per E-Mail


Thema "Billiger fahren", ver.di PUBLIK 4_2008

In der Unter-Überschrift schreiben Sie über ein Sozialticket für "sozial Schwache". Richtig muss es doch heißen: "Finanzschwache". Ich wehre mich energisch dagegen, dass man Menschen mit niedrigem Einkommen pauschal als "sozial Schwache" bezeichnet. Die alleinerziehende arbeitslose Krankenschwester, Erzieherin, Sozialarbeiterin, etc. - alle sozial schwach? Das ist diskriminierend. Von einer Zeitung wie ver.di publik erwarte ich eine sorgfältigere Auswahl der Begrifflichkeiten.

Anne Rott, per e-mail

Kommentar "Pendlerpauschale", ver.di PUBLIK 4_2008

Gerade hier muss ver.di aktiv werden und sich nicht der simplen Lösung von FDP, DIE LINKE und CSU anschließen. Wenn wir den Klimawandel wirklich ernst nehmen, müssen wir u.a. den Autoverkehr verringern und ihn nicht noch steuerlich fördern. Wesentlich gerechter wäre es, Schritt für Schritt die Pendlerpauschale zu verringern und die Mittel in den ÖPNV zu investieren. Bitte überdenkt eure Position, schließlich können Arbeitslose, Rentner/innen und Studierende auch keine Fahrtwege steuerlich absetzen. Ist das gerecht?

Martin Schmidt, Elsterheide


Thema "Spielen, bis der Arzt kommt", ver.di PUBLIK 4_2008

Ja, liebe Mitmenschen, wir Eltern sind schuld! Nun haben wir den Salat, irreversibel. Unser Nachwuchs weiß zwar, wie ein weit weg installierter Proxyserver funktioniert, aber mit Pellkartoffeln oder gar mit Hacke und Schaufel kann er nicht mehr umgehen. Dazu Alexander Sutherland Neill: "Die Lösung für die Menschheit liegt in der richtigen Erziehung der Jugend, nicht in der Heilung von Neurotikern."

Horst Gläser, Pobershau

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