Ausgabe 08/2008-09
Ein ver.di-Pfeiferl zum Selbstschutz
Informationen für ältere Mitglieder über Angriffe auf den Rentner-Geldbeutel
München gehört zwar zu den sichersten Großstädten der Welt. Dennoch kommt es auch hier zu Delikten. Und auf die sollte man vorbereitet sein. Weil besonders Senioren davon betroffen sein können - die Täter haben es meist auf deren Geld abgesehen -, bietet der Seniorenausschuss des ver.di-Bezirks München einen Beratungstag an. Eingeladen sind Spezialisten der Münchner Polizei vom "Polizeikurs für Zivilcourage". Sie geben wichtige Hinweise, wie man sich in Konfliktsituationen verhalten sollte.
Die Polizeibeamten haben jede Menge Tipps parat. Zum Beispiel empfehlen sie, einen zweiten Geldbeutel mit wenig Geld in der Handtasche zu haben. Den kann man den Räubern als Beute geben und schützt damit sein Eigentum. Der Räuber wird sich aus dem Staub machen und erst später feststellen, dass er von seinem Opfer hereingelegt wurde. Von Schusswaffen und Tränengassprays raten die Polizisten dringend ab: Weil die Angreifer meist körperlich überlegen sind, schadet das mehr, als es nützt. Besser sei eine Trillerpfeife, mit der man andere Leute laut auf die bedrohliche Situation aufmerksam macht. Deshalb erhalten alle Besucher/innen der ver.di-Veranstaltung als Geschenk ein "ver.di-Pfeiferl" als Schutzausrüstung.
Thema Gesundheitsreform
Um Geldbeutel-Räuber ganz anderer Art geht es beim Beratungstag mit Kai Senf, Gesundheitsexperte vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern. In seinem Vortrag erläutert er die Gesundheitsreform und deren Folgen für die Seniorinnen und Senioren. Kostendämpfung wird zwar versprochen. Oft geht es aber nur um das Verschieben von Kosten: Die Arbeitgeber werden entlastet, die Beitragszahler belastet. Das drückt auf das sowieso geringe Budget der Seniorinnen und Senioren. Was zahlt die Kasse nach der Reform? Was muss aus eigenen Mitteln zugezahlt werden? Was kommt auf die Rentnerinnen und Rentner, Pensionärinnen und Pensionäre zu? Diese Fragen werden beim ver.di-Beratungstag beantwortet.
Auch Seniorinnen und Senioren brauchen eine starke Lobby. Die bietet ver.di: Im Verbund mit den aktiven Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern macht sich ver.di für die Interessen der Seniorinnen und Senioren stark - und das auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Im Bezirk München ist der ver.di-Seniorenausschuss aktiv. Er bietet jeden ersten Dienstag im Monat zwei Informations- und Diskussionsveranstaltungen an, organisiert Aktionen in der Fußgängerzone und spricht mit Politikern und Abgeordneten. Die Termine werden jeweils auf der München-Seite von ver.di PUBLIK bekannt gegeben. Die einzelnen Fachbereiche bieten darüber hinaus weitere Veranstaltungen an.
ERNST EDHOFER
Termine:
Donnerstag, 16. September, 14 Uhr: Polizeikurs für Zivilcourage.
Donnerstag, 16. Oktober, 14 Uhr: Die Folgen der Gesundheitsreform für Senioren.
Ort: Münchner Gewerkschaftshaus, Schwanthalerstraße 64, Großer Saal.