Maria C. Barbetta: Änderungsschneiderei Los Milagros | Die kleine Änderungsschneiderei in Buenos Aires ist ein magischer Ort. Hier werden nicht nur Hochzeitskleider geändert, sondern Lebensentwürfe ausprobiert und verworfen. Mariana, eine überbehütete junge Frau, die bei ihrer Tante Milagros als Schneiderin arbeitet, wird durch die Begegnung mit einer Kundin an ihre eigenen Träume erinnert. Das Verschwinden ihres geliebten Gerardos hat sie aus der Lebensbahn geworfen. Beim Ändern des fremden Hochzeitskleides verweben sich aber immer geheimnisvoller die Fäden von zwei Liebesgeschichten. Maria Barbetta hat mit ihrem Debüt einen magisch-realistischen und zugleich komischen Roman vorgelegt. Das Buch ist liebevoll mit so genannten "Stoffmustern" gestaltet, die aber Ausgangspunkte für Träumereien und nicht für Schneiderkunst sind.

KLIX

S. FISCHER, 2008, 336 S., 19,90€


Ian Rankin: Ein Rest von Schuld | Der 25. 11. 2006 wird für John-Rebus-Fans als schwarzer Tag in die Geschichte eingehen. Da ging der Edinburgher Detektiv nämlich in Pension. In den zehn Tagen vorher wurde er vom Dienst suspendiert, galt als Hauptverdächtiger für den Mordversuch an seinem ewigen Gegenspieler, dem Unterweltboss Big Ger Cafferty und hat den Mord an einem russischen Dichter aufgeklärt. Ob das nun der endgültige Abgang des ersten und einzigen Serienhelden der Kriminalliteratur war, der in Echtzeit gealtert ist und nun nach 21 Jahren und 17 Bänden mit 60 in den gesetzlich vorgeschrieben Ruhestand geht, das kann nur Autor Ian Rankin entscheiden. "Denkbar wäre, so Rankin, die Serie mit seiner Kollegin Siobhan weiterzuführen, die sich dann Rat bei dem Rentner holen könnte, oder Rückblenden auf Rebus alte Fälle. "Was ich nicht will, so Rankin bestimmt, "ist, dass man mich entführt, ans Bett fesselt und droht die Beine zu brechen, wenn ich Rebus nicht wieder zum Leben erwecke."

BART

Krimi, MANHATTAN, Ü: G./D. BANDINI, 541 S., 19,95 €


Klaus-Werner Lobo: Uns gehört die Welt | Dieses Buch will Menschen, die für eine gerechtere Globalisierung kämpfen, mit Munition versorgen. Deshalb hat der Verfasser des Schwarzbuchs Markenfirmen nun ein Werk vorgelegt, das sich an Jugendliche richtet, aber auch für andere Aktivisten nützlich sein dürfte. Die kranken Geschäfte der Pharmaindustrie werden ebenso thematisiert wie der Krieg um Rohstoffe für die Handyproduktion. Konkret beschreibt der Autor, was unsere Geiz-ist-geil-Mentalität für Menschen anderswo bedeutet und was sich bei Markenfirmen wie Adidas, Coca-Cola oder McDonalds für Beschäftigte und Zulieferer abspielt. Die klare Botschaft lautet: Das alles kann man ändern. Das Buch gibt zahlreiche Hinweise, wie und wo man sich mit Witz und Kreativität engagieren kann.

AJE

SACHBUCH,HANSER-VERLAG, 192 S., 14,90 €