Adolf-Friedrich Suhr (li.)

Adolf-Friedrich Suhr ist seit 80 Jahren Gewerkschaftsmitglied

ver.di Südbaden hatte zur diesjährigen Jubilarehrung in Freiburg, Offenburg, Lörrach und Waldshut eingeladen. Rund 400 langjährige Mitglieder nahmen an den Feiern teil. In Offenburg unterstrich der ver.di-Ortsvereinsvorsitzende Hubert Fank die gesellschaftliche Notwendigkeit von Gewerkschaften. Ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Mitglieder könnten die Gewerkschaften ihre Rolle als Schutzmacht für die kleinen Leute nicht wahrnehmen.

Beispielhaft für alle Jubilare ist Adolf-Friedrich Suhr aus Offenburg, der 1928 in die Gewerkschaft eingetreten ist - in einer Zeit, in der das Bekenntnis zur Gewerkschaft nicht selbstverständlich war. Die heraufziehende Weltwirtschaftskrise, die steigende Arbeitslosigkeit und politische Auseinandersetzungen hielten viele vom Eintritt in die Gewerkschaften ab. Suhr hat als Textilfacharbeiter begonnen und war zuletzt Geschäftsführer bei Boschert in Offenburg.

ver.di-Landesbezirksleiterin Leni Breymaier sagte, dass Gewerkschaftsarbeit mehr sei, als Lohnprozente zu fordern und zu verhandeln. Es gehe darum, die Arbeits- und Lebensbedingungen der abhängig Beschäftigten zu verbessern. In Freiburg betonte ver.di-Geschäftsführer Reiner Geis angesichts der Finanzkrise, dass neoliberale Wirtschaftskonzepte versagt hätten. Daher sei die Gewerkschaftsforderung nach einem Konjunkturprogramm von 40 Milliarden Euro richtig. In Waldshut und Lörrach sprach die Leiterin der ver.di-Geschäftsstelle, Gabriele Fieback, über die Chancen für die Beschäftigten, die sich gewerkschaftlich organisieren.