Tod durch Überarbeitung

JAPAN | Die Leiterin einer McDonald's-Filiale ist nach Angaben einer Arbeitsbehörde in Tokio an den Folgen ihrer Überarbeitung gestorben. Sie hatte zuvor ein halbes Jahr lang mehr als 80 Überstunden pro Monat gemacht. Weil der Tod der Frau als Tod durch Überarbeitung anerkannt wurde, beziehen die Hinterbliebenen der Frau jetzt Rentenleistungen. In Japan werden Todesfälle von Beschäftigten regelmäßig untersucht, wenn sie zuvor sechs Monate lang mindestens 80 Überstunden monatlich oder mehr als 100 Überstunden im letzten Monat vor ihrem Tod geleistet haben. McDonald's Japan äußerte sich nicht zu dem Todesfall.


Gewerkschafter verhaftet

SPANIEN | Die spanische Polizei hat am 13. Oktober zehn baskische Gewerkschafter und politische Aktivisten verhaftet. Sie drang in den Sitz der baskischen Gewerkschaft LAB in San Sebastian ein und nahm Persönlichkeiten wie den ehemaligen Chef der LAB, Rafa Diez, fest, die sich seit Jahrzehnten darum bemühen, den spanisch-baskischen Konflikt auf friedlichem Weg zu lösen. Rafa Diez und der ebenfalls verhaftete Amaldo Otegi arbeiteten an einer politischen Initiative, die aus der Gewaltspirale zu Verhandlungen führen sollte.


Arbeitsplätze gefährdet

INDIEN | Millionen Arbeitsplätze sind im indischen Einzelhandel gefährdet. Das ergab die Studie "Zur Kasse bitte!", die die Hilfsorganisation Oxfam am 3. November veröffentlicht hat. Hintergrund ist, dass Metro, Wal-Mart und andere Handelsketten auf den indischen Markt drängen und vor allem Straßenhändler, kleine Ladenbesitzer, aber auch Kleinbauern ihre Existenz nehmen. Bisher kaufen die Kunden in Indien nur ein Prozent der Lebensmittel in Supermärkten. Die Ausbreitung der Handelsketten werde weitreichende soziale und wirtschaftliche Folgen haben, erklärte Marita Wiggerthale, die Autorin der Studie. Im Einzelhandel arbeiten in Indien zurzeit 35 Millionen Menschen. www.oxfam.de/download


Gewerkschaftsrechte in Kolumbien

TAGUNG | Das DGB-Bildungswerk veranstaltet am 27. und 28. November eine Tagung zur Situation in Kolumbien. Das Land gehört für Gewerkschafter zu den gefährlichsten der Welt. Auf der Tagung in Hattingen soll über aktuelle Entwicklungen, Perspektiven und Gewerkschaftsarbeit diskutiert werden. Anmeldung: DGB-Bildungswerk e.V., Fax 0211 / 43 01 500, E-Mail karin.berstl@dgb-bildungswerk.de www.nord-sued-netz.de


Erfolg vor Gericht

PAPIERLOSE | Ein Serbe ohne Aufenthaltspapiere erhält von seinem ehemaligen Arbeitgeber, einem niedersächsischen Metallbetrieb, eine Lohnnachzahlung von 25 500 Euro. Das hat das Arbeitsgericht Celle in einem Vergleich festgelegt. Der Beschäftigte hatte sieben Jahre bis zu 80 Wochenstunden in dem Betrieb gearbeitet. Seine Forderung von 50 000 Euro konnte er durch Stempelkarten und Zahlungsquittungen belegen. Rechtsschutz hatte ihm die gewerkschaftliche Anlaufstelle für Migrant/innen ohne Aufenthaltsstatus, MigrAr, bei ver.di Hamburg gewährt. Der fehlende Aufenthaltsstatus war für den Arbeitsrichter in dem Verfahren unerheblich.


Workshop Gesundheitspolitik

EUROPA | In einer Workshop-Reihe wird ver.di sich mit der internationaler werdenden Gesundheitspolitik und Gesundheitsdienstleistungen auf dem europäischen Binnenmarkt auseinandersetzen. In den Veranstaltun-gen sollen aus einer arbeitsorientierten Perspektive Entwicklungstrends in Europa bewertet werden. Der erste Workshop findet am 10. Dezember in Berlin statt, weitere folgen am 3. März und am 30. Juni 2010. Anmelden unter Tel. 030 / 69 56 18 52 oder E-Mail sandra.koziar@verdi.de