Ausgabe 04/2010
Pressestimmen
N 24, 12. APRIL 2010
"Wir haben es mit einer Regierung zu tun, die so tut, als könne sie jeden Euro drei- bis vierfach ausgeben, jedenfalls mehrfach - für Bildung mehr, für Kopfpauschalen mehr, für Steuererleichterungen mehr. Wenn man dann hinguckt, dann stellt man fest, für Geringverdiener und für weite Teile der Mittelschichten kommen dabei gar nicht weniger Steuern raus, weil die gar keine Einkommenssteuer zahlen. Unterm Strich bleibt Umverteilung von unten nach oben. Unterm Strich bleibt ein Milliardengeschenk für reiche Hoteliers, für reiche Erben und für große Unternehmen. Das ist eine Politik, die ich als unseriös empfinde, wenn sie nicht gefährlich ist, weil sie etwas suggeriert, was letztlich diese Regierung überfordern wird und nicht einlösbar ist. Wie gesagt, unterm Strich droht Umverteilung von unten nach oben. Und das ist, finde ich, keine gute Botschaft für die Menschen in unserem Land."
FRANK BSIRSKE, DER VER.DI-VORSITZENDE IN DER SENDUNG "WAS ERLAUBEN STRUNZ"
Unterhaltsam und lehrreich
LEXISNEXIS, 24. MÄRZ 2010
Betriebsratswahlen einmal nicht todernst: Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bietet ein Brettspiel zur Betriebsratswahl an - online und kostenlos.
"Es haben sich zwar drei Kandidaten für den Wahlvorstand gefunden, aber nur Männer. Das sollte in ihrem Betrieb, in dem auch Frauen tätig sind, nicht zulässig sein. Zwei Felder zurück!" Was sich wie eine Spielanweisung aus "Monopoly" anhört, dient hier einem ganz anderen Zweck. Obwohl die Betriebsratswahlen schon fast gelaufen sind, ist das "Große Spiel zur Betriebsratswahl: Drück ihn durch!" von ver.di durchaus sehens- und spielwert.
Der in dem ver.di-Mitgliedermagazin publik veröffentlichte Spielplan mit Spielanleitung lässt sich auf jedem Farbdrucker problemlos reproduzieren und bei Bedarf auch auf das Format DIN A3 hochskalieren. Dann braucht es nur noch ein paar Spielfiguren - "Knopf, Büroklammer, Schraube oder ähnliches" - und ein paar Würfel, und das Spiel um die Betriebsratswahl beginnt.
Sympathisch dabei ist, dass nicht nach einem simplen Freund-Feind-Schema gespielt wird, sondern auch die Fallstricke innerhalb der Arbeitnehmervertretung thematisiert werden. Dadurch wird "Drück ihn durch" auch zu einem Spiel, das Wahlvorstände einmal absolvieren sollten, in deren Betrieben noch nicht gewählt worden ist.