Coco Chanel & Igor Strawinsky | Sie revolutionierte die Mode, er die Musik. Dass die französische Designerin und der russische Komponist in den 20er Jahren eine Affäre hatten, wussten bislang nur wenige. Sie begann, als Coco Chanel 1920 den verarmten Igor mitsamt seiner Kinder und schwindsüchtigen Frau in ihrer Villa aufnahm. Mit herrlichen Bildern der Belle Epoque erzählt Jan Kounen von der sich anspinnenden Amour Fou, ungemein erotisch mit sparsamen Dialogen und kühlen Blicken voller Verlangen. Der Drang nach künstlerischem Ausdruck und sexueller Lust obsiegt über eheliche Moral – ein Grund, warum die beiden zu zeitlosen Persönlichkeiten wurden. Der für Komponistenfilme selten hohe musikalische Anspruch überrascht, und auch Modebegeisterte kommen nicht zu kurz: Anna Mouglalis trägt Originalkleider der Schöpferin des legendären kleinen Schwarzen. Und sogar Karl Lagerfeld entwarf eine Abendrobe eigens für den Film. kl

F 2009. R: JAN KOUNEN.. D: ANNA MOUGLALIS, MADS MIKKELSEN, ELENA MOROZOVA, 115 MIN., KINOSTART: 15.4.10


Federicos Kirschen – Ceniza del Cielo | Ein unerschrockener Umweltschützer klettert auf ein marodes Kraftwerk, gegen das er schon seit 40 Jahren vergeblich protestiert. Nun eifert er erfahrenen Greenpeace-Aktivisten nach – und das auf seine alten Tage! Schon weit über 60 ist der rüstige, erfindungsreiche Spanier, der sich in seinem kleinen baskischen Dorf nicht damit abfinden will, dass eine Dreckschleuder die pittoreske Idylle stört und Obst und Gemüse verdirbt. Wie einst Don Quichote tritt er gegen eine sture Gesellschaft an, die um den Verlust des Arbeitsplatzes fürchtet und dafür gesundheitliche Risiken in Kauf nimmt. So ernst das politische Anliegen, so erfrischend nimmt sich der Humor in diesem Film aus, der dazu ermuntert, dem engagierten Landwirt nachzueifern. Sein frisch geborenes Kälbchen trägt immerhin den Namen Kyoto und ist somit eine Symbolfigur wie Eisbär Knut. Nicht nur den grünen Zeitgeist trifft diese sympathische Umweltkomödie, sie verbindet auch Generationen. kl

E 2008. REGIE: JOSÉ ANTONIO QUIRÓS. D: CELSO BUGALLO, GARY PIQUER, 96 MIN., KINOSTSART: 6.5.10