Wir mischen uns ein

HAMBURGER ABENDBLATT, 8. NOVEMBER 2010Die Zukunft der Gewerkschaften entscheidet sich nicht am Stuttgarter Bahnhofsplatz, sondern in den Betrieben. Und da ist unsere Erfahrung außerordentlich positiv. Man sollte unsere Arbeit und die der Kollegen in Stuttgart und im Wendland nicht gegeneinander ausspielen. Ich freue mich, dass die Bürger sich einmischen.

Frank Bsirske, ver.di-Vorsitzender


Es knallt und scheppert

WELT AM SONNTAG 7. NOVEMBER 2010 Frank Bsirske fährt - das konnte man in einem schönen Dokumentarfilm unlängst sehen - in einem blank gewienerten Audi A8 zu Terminen. [...] Herr Bsirske wünscht sich etwas mehr französische Protestkultur (wir erinnern uns: brennende Autos, entführte Manager, unsoziale Blockaden) und auch den seit 1955 untersagten politischen Streik, um das Leben in der Bundesrepublik aufregender zu machen. Frank Bsirske ist kein Sozialdemokrat, auch kein Mitglied der Linkspartei, sondern Grüner. Die sind nun seit ein paar Jahren die Partei der Besserverdiener, und bourgeoiser Ennui treibt bekanntlich komische Blüten. Der Ver.di-Chef wünscht sich, dass es mehr knallt und scheppert. Auf einer von Ver.di mitveranstalteten Demo wurden im Juni 15 Polizisten verletzt. War das nicht französisch genug?


Wer Arbeit schafft

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, 29. OKTOBER 2010 Man sollte meinen, es gehe nun darum, die Gunst der Stunde zu nutzen, um noch mehr Menschen zu helfen, ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten. [...] Stattdessen wenden Gewerkschaften und Politik viel Energie auf, um Abstiegsängste unter den Beschäftigten zu schüren, verbunden mit Forderungen an den Staat, durch strengere Gesetze und Mindestlöhne "gute Arbeit" zu schaffen.