Liebe Leserin, lieber Leser,

obwohl den meisten Menschen im Land schon vor Jahren schmerzhaft deutlich geworden ist, dass durch die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen das Leben in aller Regel nicht nur bedeutend teurer, sondern auch gefährlicher wird, setzt die schwarz-gelbe Bundesregierung diese Politik ohne jeden Skrupel fort - wo immer sie eine Chance dazu erblickt. Nachdem die Strom- und Wasserpreise unter privater Regie teils sprunghaft gestiegen und Bahnstrecken nach der Teilprivatisierung schon bei den ersten Schneeflöckchen funktionsuntüchtig sind, sollen nun Qualität und Sicherheit der Wasser- und Schifffahrtswege dem privaten Gewinnstreben übereignet werden. Auch das kann gefährlich werden, und tausende von Arbeitsplätzen stehen auch wieder auf dem Spiel – Seite 3.

Erst kürzlich hat sich die FDP mit einem Vorschlag in die Schlagzeilen gedrängelt, der auf den allerersten Blick wohlklingend daherkommt, eigentlich aber den einzigen Zweck hat, einen gesellschaftlichen Skandal in eine Chance für Ruheständler umzumünzen. Alle Frührentner, so die FDP-Strategen, sollten künftig ordentlich hinzuverdienen dürfen, bis zur Höhe ihres letzten Bruttogehalts. Na toll. Schon jetzt gibt es tausende von Rentnern, die in ihrem Ruhestand hinzuverdienen müssen - weil die kleine Rente hinten und vorne nicht reicht. Und da immer mehr Menschen nur unsichere, befristete und schlecht bezahlte Beschäftigung finden, wird die Altersarmut noch weiter anwachsen. ver.di PUBLIK hat zwei Frührentnerinnen begleitet, die ihre Rente durch Arbeit aufbessern – Reportage Seiten 12+13.

10 Jahre alt wird sie in diesem Monat, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Das war der Redaktion die letzten acht Seiten dieser Ausgabe wert - Seiten V1 bis V8. Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Mitte April. Bis dahin Ihnen und Euch eine gute Zeit

Maria Kniesburges, CHEFREDAKTEURIN DER VER.DI PUBLIK