Proteste gegen Sparpaket

GROßBRITANNIEN | 500000 Menschen haben am 26. März in London gegen das Kürzungspaket der konservativ-liberaldemokratischen Koalitionsregierung demonstriert. Damit folgten sie dem Aufruf des britischen Gewerkschaftsbundes TUC. Es war die größte Gewerkschaftsdemonstration auf der Insel seit über 20 Jahren. Parallel dazu demonstrierten zehntausende Menschen auch in Schottland und Nordirland. Laut einer vom TUC veröffentlichten Studie sind 52 Prozent der Bevölkerung gegen das Sparpaket. Die Pläne der Regierung bedeuten weit über eine Million Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst, die Zerschlagung und Privatisierung des Gesundheitssystems und das Ende einer Vielzahl kommunaler Einrichtungen wie Schwimmbäder und Bibliotheken. Auf der Abschlusskundgebung der Demonstration im Hyde Park rief Mark Servotka, der Generalsekretär der Gewerkschaft für Staatsangestellte PCS, zu gemeinsamen Streiks aller Gewerkschaften auf: "Wir haben gemeinsam demonstriert, nun lasst uns gemeinsam streiken!"


Finger weg von Killer-Jeans

EUROPA | Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April hat die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, CCC) zum weltweiten Verbot der tödlichen Sandstrahltechnik bei der Jeansverarbeitung aufgerufen. Über 20 europäische Unternehmen sind bereits auf die Forderung eingegangen, darunter C&A, G-Star, Esprit, H&M, Levis und Mango. Die deutsche Kette New Yorker wendet die Technik trotz des erheblichen Gesundheitsrisikos weiter an. Konkurrent Orsay und die Luxusmarken Armani, Dolce&Gabbana, Roberto Cavalli und Versace verweigern jegliche Auskunft. Jeans im sogenannten Used-Look werden mit der Sandstrahltechnik auf alt getrimmt - mit tödlichen Nebenwirkungen für die Arbeiter/innen, die innerhalb kurzer Zeit an der unheilbaren Lungenkrankheit Silikose erkranken. CCC fordert die konsequente Umsetzung des Verbots und die medizinische Versorgung und finanzielle Entschädigung der Betroffenen. Die Konsument/innen sollen beim Kauf nachfragen und nur Jeans erstehen, die nicht sandgestrahlt wurden.

www.saubere-kleidung.de

www.inkota.de/sandstrahlen


Sorge um die Pressefreiheit

TÜRKEI | Der Bund türkischer Journalisten in Europa (ATGB), die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di (dju) und der europäische Dachverband European Federation of Journalists (EFJ) haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre Sorge um die Pressefreiheit in der Türkei zum Ausdruck gebracht. Sie schreiben darin: "Die zunehmende Repression gegenüber kritischen Journalisten beunruhigt uns. Erst kürzlich musste der Journalist und Autor Ahmet Sik ins Gefängnis. Er wurde für ein Buch verhaftet, das noch nicht einmal erschienen ist. Allein das Manuskript Die Armee des Islam reichte aus, um ihn hinter Gitter zu bringen." Zurzeit sind 68 Journalisten in Haft, 45 wurden bereits verurteilt. Etwa 150 Journalisten sind von Verhaftung und Gefängnisstrafen bedroht. Mehr als 2000 Strafverfahren und 4000 Ermittlungen sollen laufen. Das türkische Bündnis für Pressefreiheit fordert die sofortige Freilassung aller inhaftierten Journalisten.

http://europe.ifj.org


Spendenaufruf für Musiker

JAPAN | Der internationale Musikerverband FIM hat weltweit zu Spenden aufgerufen, nachdem die Folgen der Katastrophe in Japan für die betroffenen japanischen Orchester und Musiker/innen immer deutlicher werden. ver.di bittet darum, diesen Aufruf möglichst weit zu verbreiten. Über die FIM und den japanischen Musikerverband MUJ sei garantiert, dass die Spenden bei den Musiker/innen eintreffen, erklärte die ver.di-Fachgruppe Musik.

https://musik.verdi.de/aktuelles

http://www.support-japanese-musicians.net