Über die Metapher des Wachstums | Was wäre die Welt ohne Wachstum? Im Frühjahr würden die Bäume nicht mehr ausschlagen, keine neuen Blüten mehr treiben. Kein Lebewesen wäre denkbar, würde es nicht wachsen. Auch wachsender Wohlstand ist nicht unbedingt zu verachten, vor allem dann nicht, wenn er denjenigen zugute kommt, die nur wenig haben. Doch wohin uns das unbegrenzte Wachstum führen kann, zeigen die Erfahrungen der nahen Vergangenheit. Die Finanzwelt ist in eine tiefgreifende Krise gerutscht, in die sie viele Menschen und ganze Staaten mit hineinzieht. Und die Vermehrung der Atommeiler scheint erstmals zum Stillstand gekommen zu sein. In einem internationalen Ausstellungsprojekt an drei Standorten haben Künstler/innen das Sinnbild vom Wachstum mit Kamera, Hammer, Meißel und Pinsel bearbeitet. Rachel Sussman etwa fotografiert teils über 2000 Jahre alte Organismen, Bäume, Pflanzen und Bakterien. Und ihr Projekt wächst und wächst. pewe

KUNSTHAUS BASELLAND 21. MAI BIS 10. JULI, WWW.KUNSTHAUSBASELLAND.CH; KUNSTVEREIN FRANKFURT 27. MAI BIS 31. JULI, WWW.FKV.DE; KUNSTVEREIN HANNOVER BIS 26. JUNI, WWW.KUNSTVEREIN-HANNOVER.DE


Als der Räuber Hotzenplotz nach Ückendorf kam | Auf der stillgelegten Zeche Alma in Gelsenkirchen-Ückendorf hat ein unbekannter Sprayer offenbar dem Held seiner Kindheit ein Denkmal gesetzt. Auf rostigen Tonnen, mit Moos und Flechten bewachsenen Mauern und anderen Industrieruinen schleicht sich und kämpft mit Pistole und Degen bewaffnet der Räuber Hotzenplotz. Es ist der gleiche Räuber, wie ihn Franz Josef Tripp für Otfried Preußlers Kinderbuch gezeichnet hat. Der Unterschied: Hier springt er einem überlebensgroß entgegen oder lauert hinter einem Fass auf.

Nur der Zahn des Wetters nagt an ihm. Damit aber auch dieser Räuber Hotzenplotz der Nachwelt erhalten bleibt, verfolgt der Fotograf Julian Sonntag seit 2005 die Spuren des unbekannten Graffitikünstlers und seines Räubers. Entstanden ist daraus jetzt erstmals eine Ausstellung, die anschaulich zeigt: Das Bild vom Bild ergibt immer wieder ein ganz neues Bild. peweGALERIE BILD.SPRACHEN, BERGMANNSTR. 37, GELSENKIRCHEN, SA 14-17 UHR UND NACH VEREINBARUNG, TEL. 0209 / 40858993, BIS 9. JULI, UND AUF DER ZECHE ALMA, ALMASTR. 39, TÄGLICH