Endlich verhandlungsbereit

SACHSEN | Nach einer erneuten Streikankündigung hat sich der Betreiber des St. Georg Klinikums in Leipzig endlich zu Verhandlungen bereit erklärt. Seit Monaten werden die Beschäftigten in der ausgegliederten Wirtschafts- und Logistikgesellschaft T2 nach Tarifen des Hotel-und Gaststättengewerbes bezahlt. Zuletzt am 16. Juni hatten sie sich mit einem Warnstreik dagegen gewehrt. "Nun ist ein erster Schritt getan, um die Einkommensbedingungen der Beschäftigten neu zu regeln", so Bernd Becker, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär zu dem generellen Verhandlungsangebot. Betroffen sind die Beschäftigten im Patiententransport, Fuhrpark, Hol- und Bringedienst und der Küche. Als diese Bereiche noch zum Klinikum gehörten, wurde nach dem Tarifrecht des öffentlichen Dienstes bezahlt. Heute bekommen die Beschäftigten im Schnitt 40 Prozent weniger. Für einen Rettungssanitäter bedeutet das einen Absturz von 2113 Euro auf 1546 Euro brutto; für einen Koch von 2408 Euro auf 1439 Euro. "Schlimm genug, dass in den Gaststätten und Hotels derart schlechte Tarife gezahlt werden, aber dass in einem Krankenhaus bezahlt wird wie in einer Kneipe, das geht gar nicht", sagt Becker.


Wir kommen wieder

HESSEN | Mit großer Resonanz haben Ende April aktive Vertrauensleute die Hallen und Aufenthaltsräume der Lufthansa Technik besucht. Viele ver.di-Mitglieder im Betrieb nutzten die Gelegenheit, direkte Rückmeldungen zur Tarifpolitik von ver.di zu geben, Fragen zu stellen, individuelle Anliegen zu klären und auf Missstände bei Arbeitsbelastung und -bedingungen hinzuweisen. Diese direkte Betreuungsarbeit kam gut an, vor allem wurde gelobt, dass die Aktion vorher gut angekündigt wurde, so dass ganze Mitarbeitergruppen mit ver.di in den Dialog treten konnten. Vier weitere dieser "Tour-Tage" bei der Lufthansa-Technik sind für das Jahr 2011 geplant.


Fotoausstellung

MÜNCHEN | Bis Ende August wird im Münchener DGB-Haus eine Auswahl aus dem Werk von Erich Guttenberger gezeigt. Der Vorsitzende des Erwerbslosenausschusses von ver.di Bayern arbeitet seit Jahren daran, in der Öffentlichkeit eine größere Sensibilität für das Leben von Erwerbslosen herzustellen. Er dokumentiert deshalb die Aktionen der in ver.di organisierten Erwerbslosen. Tausende von Fotografien hat Guttenberger seither gemacht, sein Archiv umfasst inzwischen ungezählte öffentliche Kundgebungen und Aktionen. Neben den beeindruckenden Demofotos zeigt die Ausstellung auch satirische Collagen und Wort-Bild-Tafeln. Zu sehen im DGB-Haus München, Schwanthalerstr. 64 auf den Etagen 4 und 5.


Patenschaft mit der Gedenkstätte Buchenwald

HAMBURG | ver.di Hamburg hat seit einigen Jahren im Zuge der Denkmalerhaltung eine Patenschaft für den Operationssaal II im ehemaligen Häftlingskrankenhaus des KZ Buchenwald übernommen. Dort praktizierten einerseits die SS-Ärzte ihre mörderischen Experimente an den Lagerinsassen, andererseits war das Krankenhaus ein geheimer Treffpunkt des Lagerwiderstands. Dieser war so gut organisiert, dass sich die 21.000 Häftlinge am 11. April 1945 selbst befreien konnten, bevor alliierte Truppen das Lager erreichten. Mit Unterstützung aus Hamburg sollen die Grundmauern des Gebäudetrakts freigelegt und seine besondere Bedeutung dokumentiert werden. Infos: 040/2858 1350 oder agnes.schreieder@verdi.de