In Hannover werden die ersten 260 Stellen gestrichen, 2012 könnten weitere 350 weggespart werden

NIEDERSACHSEN | E.ON 2.0 - So nicht!" stand auf dem Banner, das über den Eingang des hannoverschen Standortes gespannt war. Mehr als 4000 E.ON-Beschäftigte aus dem Bundesgebiet und viele Unterstützer waren im November dem Aufruf von ver.di gefolgt, um gegen den geplanten Jobabbau und die mangelnde Informationspolitik des weltweit größten privaten Energieversorgers zu demonstrieren. Rund 11.000 Menschen aus der Region Hannover und Niedersachsen hatten außerdem den sogenannten "Hannoverschen Appell" (ver.dipublik 11_2011) unterschrieben. Eine Reaktion des Konzerns auf der Mitarbeiterversammlung, die E.ON bundesweit anberaumt hatte, gab es kurz vor Redaktionsschluss.

In Hannover verkündete Vorstand Bernhard Fischer per Bildschirm, dass "in einem ersten Schritt" 260 der rund 850 Stellen im Bereich Erzeugung am Mühlenberg betroffen sein werden. Weitere konkrete Zahlen gab es für die Landeshauptstadt nicht. Fischer sprach von 30 bis 40 Prozent der Stellen in der Sparte "Unterstützungsfunktionen", die im Frühjahr 2012 zusätzlich den Sparplänen zum Opfer fallen könnten.

"Jede dritte Stelle wurde gestrichen, damit werden unsere schlimmsten Befürchtungen wahr", sagte ver.di-Fachbereichsleiter Immo Schlepper. Für Hannover und Norddeutschland könnten das mindestens noch einmal 350 Stellen sein, wenn nicht sogar mehr. Der Verwaltungsstandort Hannover soll laut E.ON neben Düsseldorf, Essen und München erhalten bleiben.

Rückblick: Nachdem der für das Sparprogramm "E.ON 2.0" zuständige Vertriebsvorstand Bernhard Reutersberg die Nachricht vom Abbau von 11.000 Stellen weltweit, davon 6000 in Deutschland, per E-Mail durch den Konzern geschickt hatte, war die entscheidende Aufsichtsratssitzung auf Mitte Dezember verschoben worden.