Im Dezember hatten verschiedene Medien die skandalösen Arbeitsbedingungen bei der Firma HFL, Hamburger Fahrzeug- und Transportlogistik, einem Subunternehmer unter anderem der Post, angeprangert. Dabei ging es um die rechtswidrige Nichtanerkennung von Überstunden und eine mindestens 40-prozentige Unterschreitung des Tarifniveaus des Hamburger Flächentarifvertrags der Speditions-, Post- und Logistikbranche. Zugesagte kurzfristige Korrekturen wurden nicht nur nicht eingehalten, sondern ein Beschäftigter, der gegenüber dem Arbeitgeber seine Teilnahme an einer ver.di-Informations-Veranstaltung meldete, erhielt am darauffolgenden Tag sogar die Kündigung.

Im Rahmen dieser Auseinandersetzung wurde auch deutlich, dass Post und Hermes beim Lohndumping zusammenarbeiten, denn HFL ist in Hamburg für beide Firmen tätig. Getreu dem Motto "Gegner im Wettbewerb, aber Genossen beim Lohndumping" hat die Firma HFL für die Deutsche Post AG und für Hermes offensichtlich eine gleiche Bedeutung.

HFL = Handlanger Für Lohndumping

Nachdem die Medien das Thema am 13. Februar erneut kritisch kommentierten, wurde die Kündigung gegen den Beschäftigten zurückgenommen und der Vertrag zwischen Post und HFL zum 31. März gekündigt. Die Post wird ab dem 1. April 2012 die bisherigen HFL-Aufgaben in der Paketzustellung über eine Konzerntochter auf der Basis tarifierter Arbeitsplätze organisieren und vorrangig dafür auch die geeigneten HFL-Beschäftigten integrieren.

Dies ist zwar keine Rückintegration in den Bereich der Post AG, aber aus Sicht der über 100 HFL-Beschäftigten immerhin die Ablösung des skandalösen Lohndumpings durch tarifliche Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen. Gewiss ist: Wir bleiben an dem Thema dran.