Der Leipziger Zoo hat eine neue Attraktion, einen riesigen Dschungel

Zu Lande und zu Wasser, das Gondwanaland hat viele Wege

Das Abenteuer Regenwald beginnt schon am Ausgang des Leipziger Hauptbahnhofs. Tierspuren im Asphalt führen über ein paar hundert Meter direkt in den Dschungel. Die achtjährige Pia übersieht nicht einen Pfotenabdruck, allerdings leicht den Verkehr, der erst vorm Gondwanaland zum Stoppen kommt. Auf der Zielgeraden in der Pfaffendorfer Straße ragt weithin sichtbar eine runde Glaskuppel mit weißen Streben hinter Häusern vom Beginn des letzten Jahrhunderts hervor. Als Pia den Blick nach oben richtet, fragt sie erstaunt: "Was ist das? Ein Ufo?" Nein, das ist der Regenwald, oder das Gondwanaland, wie es hier in Leipzig heißt. Es ist die jüngste Attraktion des Leipziger Zoos, die seit dem vergangenen Sommer hunderttausende Besucher zu jeder Jahreszeit anlockt.

Ganz schön warm dort

Die Zookasse passiert, geht's über eine Brücke und dahinter rechts direkt zum Eingang in die Tropen. Pia trägt eine wattierte Jacke, weil die Sonne draußen zwar scheint, aber noch nicht so richtig wärmt. Hinter der Schleuse scheint die Sonne nur milchig durch die Kuppel, aber die Temperatur ist sommerlich warm und subtropisch feucht. "Ist das heiß hier", sagt Pia und steht schon nach einigen Metern auf dem Rundweg durch den etwas mehr als zwei Fußballfelder großen Dschungel nur noch im ärmellosen Unterhemd da.

Vogelgezwitscher, das Rauschen eines Wasserfalls und das Fiepen kleiner Totenkopfäffchen bilden die Geräuschkulisse. Schlingpflanzen, meterhohe Bäume, Orchideen, Farne, Hängebrücken, ein Fluss und asiatische Pfahlbauten bestimmen den Radius der Augen. Erst auf Höhe der Baumwipfel erblickt Pia durch die Glaskuppel wieder die Stadt zu Füßen des Gondwanalandes. Doch das lenkt ihren Blick nur kurz ab. Der wandert immer wieder zu den Affen, die im Zentrum des Waldes auf einer Insel im Fluss für sich leben.

Mit dem Boot auf einer Zeitreise

Eine Freundin hatte ihr erzählt, dass die Totenkopfäffchen sich manchmal einen Spaß daraus machen, den Besucher/innen ihres Waldes an den Haaren zu ziehen. Sie ist hin- und hergerissen, es drauf ankommen zu lassen. Zumal sich die meisten anderen Tiere, insgesamt 40 verschiedene exotische Arten, irgendwo in den undurchdringbaren Teilen des Dschungels versteckt zu haben scheinen. Doch auch die kleinen Totenkopfäffchen wollen heute ihre Ruhe haben.

Es ist fast wie im echten Regenwald. Die Tiere haben hier ihren Lebensraum, werden aber keineswegs ausgestellt. Ob Tapire oder Ozelots, ob Schlangen oder Krokodile, alle Tiere können sich zurückziehen und den Blicken der Urwaldgänger entziehen. Die haben wie Pia auch so genug zu entdecken, allein 500 Baum- und Pflanzenarten. Auch eine Bootstour gibt es, die eine Zeitreise zur Entstehung der Regenwälder bietet. Dabei erfahren die Besucher/innen, warum die Regenwälder so wichtig sind für die Erde und trotzdem so bedroht. Pia hofft nach drei Stunden Staunen und Schwitzen, dass dieser Regenwald noch lange stehen bleibt. Sie will auf jeden Fall wiederkommen - mit deutlich weniger Kleidung und in Sandalen.

Öffnungszeiten

  • Januar bis März 9 bis 17 Uhr
  • April 9 bis 18 Uhr
  • Mai bis September 9 bis 19 Uhr
  • Oktober 9 bis 18 Uhr
  • November/Dezember 9 bis 17 Uhr
  • Wochenenden/Feiertage bis 19 Uhr
  • 24.12. und 31.12. bis 15 Uhr

Eintrittspreise

  • Erwachsene 17 Euro
  • Ermäßigt 14 Euro
  • Kind 10 Euro
  • Eltern-Kind 43 Euro
  • Abendkarte: Erwachsene 10 Euro

Die Preise gelten bis 31.10.2012.