Habe Publik 4_2012 vollständig gelesen, besonders Titelthema und Reportage auf Seite 12 +13, sehr gut!!! Ich arbeite als Lagerarbeiter seit fast 18 Jahren bei Schenker in Friedewald/Hessen für fast den gleichen Lohn wie ein Flugzeugbelader bei GlobeGround in Berlin. Ich muss aber nicht auf den Knien arbeiten und Überstunden werden immer gleich bezahlt.

Klaus-Peter Engelmann, per E-Mail


Interview "Jetzt wird's aber Zeit", ver.di PUBLIK Finanzen 4_2012

Ich lese gerne die Mitgliederzeitung, habe mich aber über den Artikel zur Einkommenssteuer geärgert. Am Beginn wird der Eindruck vermittelt, am 1. Juni könne keine Einkommensteuererklärung mehr abgegeben werden.

Ich arbeite seit elf Jahren in einem Servicezentrum eines Finanzamts. Wegen vieler Falschinformationen in den Medien ist der Mai und besonders Ende Mai für uns der "Großkampfmonat bzw. Großkampftag am 31.5.". Wir hatten unser Servicezentrum gestern zehn Stunden geöffnet, was normal ist für Donnerstag. In diesen zehn Stunden haben wir drei Bearbeiterinnen über 200 Einkommensteuererklärungen entgegengenommen, mit den Kunden besprochen und bearbeitet. Andere Wünsche wie Ersatzbescheinigungen, Steuerklassenwechsel, Rückfragen der Bürger zum Steuerbescheid sind nicht mitgezählt.

Fakt ist, dass bei Einkommensteuererklärungen zwischen Pflicht- und Antragsveranlagung unterschieden wird. Für Antragsveranlagung hat man vier Jahre Zeit. Für Pflichtveranlagung gilt der Termin 31.5.2012. Falsch ist, wer eine Einkommensteuererklärung abgibt, ist im Folgejahr verpflichtet. Richtig ist das, wenn jemand Lohnersatzleistungen erhält, einen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte hat, neben Arbeitnehmereinkünften noch weitere Einkünfte hat, Ehegatten mit Steuerklassen III und V und noch ein paar wenige Gründe.

Wenn jemand verpflichtet ist und nicht bis 31.5.2012 abgibt, erhält er im Juni oder Juli oder August eine Erinnerung mit einer vierwöchigen Frist. Wenn er bei seinem Finanzamt Bescheid gibt, warum er diesen Termin nicht einhalten kann, bekommt er eine Fristverlängerung. Es entstehen für den Bürger keine Mahngebühren. So gesehen könnte man diesen Termin doch ganz locker betrachten.

Warum also jährlich diese Panikmache? Zu hören im Radio, zu lesen in den Zeitungen und auch in ver.di Publik.

Maria Horndasch, per E-Mail


Thema "Die Finanzwelt fest im Blick", ver.di PUBLIK Finanzen 4_2012

Eine wesentliche Information zu den erwähnten 30 Gründungsmitgliedern fehlt in diesem Artikel: Unsere Gewerkschaft ist auch Mitglied bei Finance Watch. Und zwar von Anfang an, um die so wichtige Gegenlobby zu schaffen. Denn die Regulierungen von Bundesregierung und EU-Kommission sind vielfach undifferenziert, falsch und deshalb völlig ungeeignet, zukünftige Finanzmarktkrisen auszuschließen. Insbesondere fehlen die zur Zähmung der Finanzmärkte notwendigen Regulierungen bisher völlig, wie die Einführung der Finanztransaktionssteuer, die Regulierung der "Schattenbanken" oder die Einführung eines Finanz-TÜVs. Die im letzten Absatz des Artikels angedeutete Kritik an Finance Watch ist völlig unverständlich und leider nur oberflächlich formuliert.

Wenn der Vorwurf tatsächlich lautet, dass sich Finance Watch zu wenig um Arbeitslose und Beschäftigte kümmert, dann kann ich nur feststellen: Es ist unverzichtbar, dass Finance Watch eine politisch-fachliche Gegenmacht zur Bankenmacht in Europa ausübt - mit unserer Unterstützung. Und wir als Gewerkschaft sind vor allem dazu da, um uns um Arbeitslose und Beschäftigte intensivst zu kümmern. Dazu gehört auch, unsere Positionen zur Lösung der Finanzmarkt- und Eurokrise angesichts der vorherrschenden Meinung, die Krisenländer seien selber schuld an ihrer Misere, noch verstärkter bei Veranstaltungen, in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik zu verdeutlichen.

Uwe Foullong, ver.di


Rubrik "Mein Arbeitsplatz", ver.di PUBLIK 4_2012

Geradezu mit Verwunderung lese ich, es gibt bei der Deutschen Telekom tatsächlich ver.di-Mitglieder, die als Kundenberater tätig sind und auch noch über ihren Arbeitsplatz berichten.

Ich selbst bin seit 50 Jahren Gewerkschaftsmitglied und auch Telekomkunde. Über den katastrophalen Service bei der Telekom für Privatkunden wird ja in allen möglichen Foren geschrieben. Bisher ist es mir nie gelungen, bei einer/m Kundenberater/in dafür zu werben, den desaströsen Zustand auch an die Firmenführung weiterzugegeben. Die Telekom und ihre Mitarbeiter müssen doch selbst ein Interesse haben, diesen Zustand in den Griff zu bekommen, um die Kunden zu behalten. Deshalb hoffe ich, dass auch andere ver.di-Mitglieder, die bei der Telekom arbeiten, diese Zustände der Firmenleitung mitteilen. Die Ängste wegen Repressalien sind verständlich, aber es muss doch notfalls auch über die Betriebsräte möglich sein.

Albert Doninger, per Email


Thema "Schlecker", ver.di PUBLIK 4_2012

Ich bin gelernte Verkäuferin und habe die letzten 18 Jahre Vollzeit im Einzelhandel gearbeitet.Die letzten zwölf Jahre ohne Lohnerhöhung. Man hat mir das Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen. Zuletzt hatte ich nur noch vier Wochen Urlaub, alles, um den Betrieb zu retten. Seit Juni letzten Jahres bin ich arbeitslos, habe Einbußen von 600 Euro im Monat. Wenn ich heute eine neue Stelle finden würde, hätte ich in Vollzeit 1 000 Euro netto. Das sind in meinem Fall 500 Euro netto weniger. Der Stundenlohn liegt branchenüblich zwischen 7,50 und acht Euro. Ich habe mittlerweile 80 Bewerbungen geschrieben. Davon hatte ich drei Vorstellungsgespräche.

Das Arbeitsamt kann mir keine Kurse wie für die Schlecker-Mitarbeiterinnen anbieten, da ich Bewerbungen schreiben kann und fit bin an drei Kassensystemen. Auch ich bin seit Jahren in der Gewerkschaft. Wer hilft uns Einzelnen?

Annemarie Brünger, per E-Mail


Hätte man ein Transfermodell realisieren können, wären die eigentlichen Gewinner nicht nur die Träger der Transfergesellschaft selbst, sondern auch die Politik könnte dann mit ihrem Einsatz für Mitarbeiterinnen eine hohe Aufmerksamkeit erreichen. Angesichts der Diskussion um Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Gesellschaft kann sie dann zeigen, dass sie sich nicht nur für die Rettung von Banken einsetzt. Und die Arbeitsagentur wäre dann um 11 000 Betroffene entlastet. Auch die Gewerkschaft würde profitieren, nach dem Motto, wieder mal was geschafft zu haben.

Hans-Heinrich Beimborn, per E-Mail


Diese Pleite war absehbar. Weshalb kommt eigentlich niemand auf den Gedanken, die Profiteure dieses Geschehens, die Schlecker-Familie bzw. deren Vermögen zur Minderung des finanziellen Schadens heranzuziehen? Offenbar gilt immer noch die alte Regel, nach der Gewinne privatisiert und Verluste dem Staat, also uns allen, aufgehalst werden.

Manfred Küper, Westerland


Beim Thema Schlecker, da ist die FDP der Totengräber der Nation, und die CDU tönt mit Frau Merkel laut, dass der Staat hier helfen werde. Hilfe? Es wird auf die örtliche Arbeitsagentur verwiesen, was letztendlich eine Verhöhnung ist. Denn Arbeitslose sind quasi nicht vermittelbar. Es sei denn, sie akzeptieren Löhne, die fünf Euro die Stunde nicht überschreiten. Das beste Beispiel zum Thema Mindestlohn und Arbeitsbedingungen ist GLS. TNT steht da nicht nach! Ich selber habe bei PIN West Mail gearbeitet und weiß, wie dort die Gesetze unterlaufen werden. GLS und die Billigpostunternehmen haben allen Grund, ruhig zu sein.

Warum wird Wallraff so von Unternehmern und Politik angegriffen? Weil er die Wahrheit sagt. Und die ist unbeliebt. Da haben einige etwas zu vertuschen!

Klaus-Wilhelm Kratz, Köln


Zum Leserbrief von Albert Ziegler, ver.di PUBLIK 4_2012

Wenn unsere Rentner auch der Gewerkschaft den Rückhalt geben und zur Demonstration auf die Straße gehen würden, könnte man was erreichen, aber dies tun sie leider nicht. Man kann nicht nur fordern, sondern muss auch selbst etwas dafür tun.

Leider tun sich die Rentner schwer, für ihre Rechte zu kämpfen.

Karla Vendt, Bremen


Kulturbeutel, ver.di PUBLIK 4_2012

Danke für den Tipp mit Maike Rosa Vogel. Das sind gute Lieder in bester Tradition.

Franz Rodrigez, per E-Mail


Buchtipp "Aldi - Einfach billig", ver.di PUBLIK 4_2012

Ich halte es für etwas problematisch, dass für dieses Buch hier Reklame gemacht wird. Der Autor ist ja in den vergangenen Wochen durch die Talkshows gereicht worden und konnte entsprechend zum Kauf animieren. Sicherlich: Er hat mehr oder weniger glaubhaft Reue gezeigt. Dennoch glaube ich, dass man als Gewerkschafter ihn nicht noch nachträglich zum Millionär machen muss, indem man massenhaft sein Buch kauft. Wie wäre es statt dessen, wenn Ihr ein "Schwarzbuch Aldi" herausbrächtet ? Ein Vergleichswerk zu einem konkurrierenden Discounter gibt es ja bereits.

Oliver Kriebel, per E-Mail, ver.di PUBLIK


Thema "Angleichung Ost"

Ich bin seit 1961 Gewerkschaftsmitglied, inzwischen Rentner. Mit großem Genuss lese ich jeden Monat Ihre Zeitung, in der auch Themen angesprochen werden, die oft in der gewöhnlichen Boulevard-Presse untergehen und vor allem auch mal die andere Seite beleuchten. Was mir aber auffällt ist die Tatsache, dass rund 22 Jahre nach der Wiedervereinigung in Ihren Artikeln die Tatsache, dass nach so langer Zeit immer noch die Löhne Ost und West in vielen Bereichen weit auseinanderklaffen, so gut wie keine Rolle spielt.

Dr. Hans-Volkhard Gründler, Zschopau


Thema "Erst die Arbeit, dann das Museum", ver.di PUBLIK 3_2012-06-13

Auch wenn ich in den letzten zehn Jahren trotz privater Neuorientierung auf PC und Mac keinen Job mehr als Schriftsetzer bekommen habe, so bin ich doch dem grafischen Gewerbe immer noch verbunden. Hin und wieder sieht man an Drucksachen, dass beim Hersteller unmöglich die Grundsätze der grafischen Gestaltung, die auch heute noch gültig sind, auch nur ansatzweise bekannt sein können. Doch damit kann ich leben. Wenn dann allerdings meine Gewerkschaftszeitung, die vermutlich auch heute noch von gelernten Fachleuten hergestellt wird, in einem Artikel u.a. über das Druckgewerbe die Monotype-Setzmaschine als Monotype-Druckmaschine bezeichnet, fehlen mir die Worte.

Dieter Müller, Mainstockheim


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