Hannover | Heftige Kritik übt ver.di am verzögerten Ausbau der Krippenplätze. Im Vergleich zu anderen Bundesländern belegt Niedersachsen den vorletzten Platz. Im Land fehlen noch 21.400 Plätze, um die gesetzlich vorgegebene Quote von 35 Prozent bis 2013 zu erfüllen. Ein "deutliches Versagen" wirft ver.di-Landesleiter Detlef Ahting der Landesregierung vor. "Jetzt rächt sich das Zögern und Nichtstun. Leidtragende sind die Eltern, die zwar einen Rechtsanspruch haben, aber keinen Krippenplatz. Dies wird aller Voraussicht nach zu entsprechenden Klagen führen."

Um die Ping-Pong-Politik zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu beenden, fordert ver.di, auf das Betreuungsgeld zu verzichten. Mit den Kosten von vier Milliarden Euro sollten Krippenplätze geschaffen werden. Zudem müsse das Land die Drittelfinanzierung in vollem Umfang bereitstellen. Auch die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses von 40 auf 53 Millionen Euro im Kita-Programm sei zugunsten der Kommunen flexibler einzusetzen. Außerdem müsse eine Ausbildungsinitiative für Erzieher/innen mit allen Akteuren inklusive ver.di auf den Weg gebracht werden.


"And the winner is ..."

Gewinner des DGB-Filmpreises 2012: Regisseur Lars-Gunnar Lotz (re.) und Hauptdarsteller Edin Hasanovic, der den "Ben" in Schuld sind immer die anderen spielte

Filmfest Emden-Norderney | Der DGB-Filmpreis 2012 geht an den deutschen Beitrag Schuld sind immer die anderen. Regisseur Lars-Gunnar Lotz inszenierte in diesem Jahr einen nachdenklichen Film über Opfer und Täter und die Folgen von Aggression und Gewalt. Bernhard Hemsing von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten überreichte den Preis im Rahmen der Filmfest-Gala im Neuen Theater in Emden.

Nominiert waren in diesem Jahr vier Spielfilme und zwei Dokumentationen, darunter zwei deutsche Erstaufführungen: die deutsche dramatische Komödie Crashkurs über die individuellen Folgen der internationalen Finanzkrise; der rasante französische Film Dans La Tourmente über eine Firmenschließung; das belgische Sozialdrama Germaine über einen Streik in den 1970er Jahren; die sensible deutsche Dokumentation Vierzehn über Teenager auf ihrem Weg zu Müttern sowie der deutsche Beitrag Werden Sie Deutscher - mit viel Situationskomik zum Thema Integration.

Bereits zum 15. Mal wurde der DGB-Filmpreis beim Internationalen Filmfest verliehen. Mit einem Preisgeld in Höhe von 5000 Euro fördert der Deutsche Gewerkschaftsbund Regisseurinnen und Regisseure, die gesellschaftlich in besonderer Weise engagierte Filme produzieren. Der DGB-Preis ist ein Publikumspreis, bei dem die Zuschauer in den Emder und Norderneyer Kinos mitentscheiden, wer ihn bekommt.Mehr Infos unter www.filmfest-emden.de