Teilzeit, Leiharbeit, Niedriglohn? Großreinemachen der Betriebs-und Personalräte von ver.di Stuttgart

von Sabine Vogel

Unsere Kampagne gegen prekäre Arbeit wird seit Beginn des Jahres von einer aktiven Projektgruppe geplant und vorbereitet. Am 21. Juni hatte sie ihren offiziellen, groß angelegten Auftakt. Unter dem Motto "Mehr vom Leben - Fair statt prekär" fand im Großen Saal des DGB-Hauses eine Betriebs- und Personalrätetagung statt, an der 230 Personen teilnahmen.

Aktionsideen und Erfolge

Einführend machte Ralf Krämer aus der wirtschaftspolitischen Abteilung der ver.di-Bundesverwaltung auf das Ausmaß der atypischen Beschäftigungsverhältnisse auf dem deutschen Arbeitsmarkt und auf ihre Auswirkungen aufmerksam. Christoph Butterwegge, Professor für Politikwissenschaften an der Universität Köln und einer der bedeutenden Armutsforscher, hielt einen bewegenden Vortrag über die immer tiefer werdende Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland. Als dritter Redner sprach Ewald Bartl, ein renommierter Stuttgarter Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er versorgte die Anwesenden mit wichtigen Informationen und Fakten über arbeitsrechtliche Grundlagen zum Thema prekäre Beschäftigungen.

Desweiteren wurden Aktionsideen vorgestellt und von zahlreichen Erfolgen im Kampf gegen prekäre Arbeitsbedingungen berichtet. Viele Aktive der Kampagne meldeten sich zu Wort, um konkrete Auswirkungen der Prekarisierung in ihren Bereichen zu erläutern. Darunter auch Betriebsräte der BW Post, die von Einschüchterungen und Repressionen berichteten.

Wir hoffen weiterhin auf Interesse und aktive Teilnahme, damit unsere Kampagne ihr Ziel, die prekären Beschäftigungen zurückzudrängen, in so vielen Betrieben wie möglich erreichen kann.

Aktion in der Stuttgarter Innenstadt

Unter dem Motto: "Prekäre Beschäftigung wegfegen!" fand Mitte Juli eine Aktion auf dem Stuttgarter Schlossplatz statt. Mit Besen, Handfeger und Kehrblech wurden Leiharbeit, Befristungen, 1-Euro-Jobs und viele weitere prekäre Beschäftigungen gekonnt in den Müll befördert. Die Aktion sorgte bei den Passanten für großes Aufsehen. Einige schnappten sich einen Besen und fegten spontan mit. Durch Gespräche wurde erneut deutlich, dass viele Menschen von prekärer Beschäftigung betroffen sind und die Aktion von ver.di Stuttgart unterstützen.