Turkish Airlines wieder auf Kurs bringen

Türkei | Das neue türkische Arbeitsgesetz verbietet Streiks im Luftverkehr. Dagegen haben Turkish-Airlines-Beschäftigte am 29. Mai mit einem Streik protestiert. 305 von ihnen wurden daraufhin per SMS entlassen. Mit der Gewerkschaft Hava-Is kämpfen sie nun gegen die Willkür der Fluggesellschaft, die sich zur Hälfte in Staatsbesitz befindet. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation ITF hat eine Unterstützungskampagne gestartet. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und Christine Behle, Leiterin des ver.di-Bundesfachbereichs Verkehr, haben Ministerpräsident Erdogan Mitte August in einem Brief aufgefordert, "Turkish Airlines wieder auf Kurs zu bringen". ver.di fordert konstruktive Verhandlungen zur Wiedereinstellung der 305 Entlassenen.


Jugendarbeitslosigkeit wächst

Europa | Fast jeder vierte Jugendliche in der Europäischen Union ist arbeitslos. Neben Spanien ist Griechenland am stärksten betroffen. Nach aktuellen Ergebnissen der griechischen Statistikbehörde (ELSTAT) sind über 52 Prozent der Griechen zwischen 15 und 25 ohne Arbeit. Mit den letzten Sparbeschlüssen wurde ein Arbeitslosengeld von 359 Euro pro Monat festgelegt, davon kann man in Griechenland nicht leben. Diese Unterstützung wird nur für ein Jahr ausgezahlt, weitere Hilfsmaßnahmen gewährt der Staat nicht. Viele Jugendliche sehen keine Zukunft mehr im eigenen Land und wandern aus. Momentan ist Berlin das Hauptziel.


Olympischer Bonus

Großbritannien | Gewerkschaften haben die Olympischen Spiele in London genutzt, um Verbesserungen für ihre Mitglieder zu erkämpfen. Im Mittelpunkt stand dabei der olympische Bonus. Busfahrer, Reinigungskräfte bei U-Bahnen und Transportgesellschaften und andere forderten, dass ihre Überstunden während der Spiele mit zusätzlichen 500 Pfund abgegolten werden. Schließlich hatten sich die sieben Führungskräfte der Londoner Verkehrsbehörde einen Bonus von 80.000 Pfund pro Person bewilligt. Streiks bei zehn privaten Eisenbahnbetrieben führten zu Bonuszahlungen von 400 Pfund pro Person, die Busfahrer konnten sich 500 Pfund erstreiken.


Kinderspiel auf dem Müllberg

Vom Leben auf der Kippe

Philippinen | 30.000 Menschen leben auf Payatas, dem größten Müllberg Manilas, der ganzen Familien die Existenzgrundlage liefert, weil sie Wertstoffe sammeln und recyclen. Ein Hilfsprojekt der Philippinischen Gewerkschaftsjugend UNI-PLC Youth kümmert sich dort seit 2006 um gefährdete Kinder, nimmt jeweils 70 für mehrere Monate in ein Ernährungs- und Bildungsprogramm auf. Martina Hartung, Präsidentin der UNI Europa Jugend, besuchte das Projekt im vergangenen Frühjahr und hatte die Idee zu einer Ausstellung mit den Fotos, die die philippinischen Betreuer von den Kindern gemacht haben. Mit Unterstützung der ver.di-Jugend entstand "Lebenswert. Von Kinderspiel und Leben auf der Kippe". Die Ausstellung ist bis 21. September in der Berliner MedienGalerie zu sehen. Sie kann danach bundesweit gebucht werden. Das Hilfsprojekt kann mit Spenden unterstützt werden: UNI Youth Payatas, Banque Catonale Vaudoise, Nyon, Schweiz, Kto: E985 78 66, IBAN: CH21 0076 7000 E098 5786 6