Ausgabe 06/2012
Zulage für ver.di-Mitglieder
Nach fast vier tariflosen Jahren hat ver.di am 29. Juni einen Tarifvertrag für die Elblandkliniken abgeschlossen. Die Elbland Service und Logistik Gesellschaft mbH (ESL) ist allerdings davon abgekoppelt.
Für die rund 1600 nichtärztlichen Beschäftigten der drei Klinikstandorte wurde rückwirkend ab Januar 2012 die 38,5-Stunden-Woche vereinbart. Die Wechselschicht ist abgeschafft, alle ver.di-Mitglieder im Schichtsystem bekommen 80 Euro Zulage und 2,50 Euro mehr pro Nachtstunde ab 21 Uhr. Eine Jahressonderzahlung von 70 Prozent in Form einer Erfolgsbeteiligung (bei der 52 Prozent jedoch garantiert sind) gibt es erstmals einheitlich für alle Klinikbeschäftigten. Dennoch klafft zum Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst von März 2012 noch eine Lücke. Diese soll jedoch bis zum Laufzeitende des neuen Haustarifvertrags im Jahr 2014 geschlossen sein.
Verbesserungen auch für ESL-Beschäftigte
Für die rund 300 Beschäftigten bei der Servicegesellschaft ESL wurde parallel zum Klinik-Tarifabschluss ein Eckpunktekatalog vereinbart. Darin verpflichten sich die Tarifvertragsparteien, den Manteltarifvertrag 2012 der Elblandkliniken auf ESL zu übertragen. Nach einem gesonderten Entgelttarifvertrag soll der Mindestlohn von 8,50 Euro in der Entgeltgruppe 1 stufenweise erreicht werden. Ab Ende August wird darüber verhandelt.
Seit der Bildung der Klinik-Holding mit den Häusern in Meißen, Radebeul, Riesa und Großenhain im Jahr 2008 war im Auftrag des Trägers, des Landkreises Meißen, drastisch gekürzt worden: Labore, Patientenaufnahme, Transport und Küche des Klinikums Meißen wurden ausgegliedert, viele Beschäftigte wurden entlassen, andere in Servicegesellschaften abgeschoben. Die Dialysestation in Riesa wurde an den DIAVERUM-Konzern verkauft, die Klinik in Großenhain geschlossen und abgerissen, die dort übriggebliebene Reha-Klinik zu 45 Prozent an die private Unternehmensgruppe Recurea verkauft. Parallel dazu nahm die Elbland-Holding Kredite in Höhe von rund 100 Millionen Euro auf, um Neubauten in Großenhain und Riesa zu finanzieren. gl