Nur nicht aufregen, es geht wieder einmal nur um Peanuts. Der ehemalige Vorstandschef der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, darf sich einer vier Millionen schweren Abfindung sicher sein. Und das selbst dann, wenn der Mann, der derzeit wegen Untreue und Bilanzfälschung unter Anklage steht, verurteilt wird. Einstmals als Lichtgestalt des Bankenwesens, ja sogar als Zahlengott gefeiert, hatte Nonnenmacher seinen Posten 2010 räumen müssen. Dem Aufsichtsrat der Landesbank waren die eher unseriösen Umtriebe des Vorstandschefs offenbar nicht mehr geheuer. Wegen des Vorwurfs, er habe Mitarbeiter und Kritiker der Bank von einer Sicherheitsfirma bespitzeln lassen, musste sich Nonnenmacher seinerzeit einem Untersuchungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags stellen. Doch wenn ein solcher Leistungsträger seines Arbeitsplatzes verwiesen werden soll, dann gibt es keine schnöde Kündigung, sondern einen Aufhebungsvertrag. Und mit dem macht man es sich auch nicht einfach, da wird verhandelt und verhandelt, bis die Sache passt. Nonnenmachers Verhandlungspartner war ein anderer Zahlengott des Bankenwesens: Hilmar Kopper, der ehemalige Chef der Deutschen Bank und heutige Aufsichtsratsvorsitzende der HSH Nordbank. Seine Worte aus dem Jahre 1994 sind Legende und gewissermaßen zeitlos für die Maßstäbe in diesen höheren Kreisen: "Peanuts" hatte er seinerzeit die 50 Millionen D-Mark genannt, um die der Immobilien-Pleitier Jürgen Schneider kleine und mittlere Handwerksfirmen geprellt hatte. Peanuts eben, Kleinkram also. Ja, das setzt die paar Millionen Euro Abfindung für Nonnenmacher doch erst in die richtige Relation. Zahlbar auch deswegen, weil die HSH Nordbank zuvor mit Steuergeldern gerettet worden war. knies