Ausgabe 04/2013
Kurznachrichten
Metro unterzeichnet Brandschutzabkommen
Bangladesch | Der Metro-Konzern hat angekündigt, das Brandschutzabkommen für die Textilfabriken in Bangladesch jetzt ebenfalls zu unterschreiben. Damit folgt der Konzern dem Großteil der dort produzierenden Textilhersteller aus Europa und den USA. Nach eigenen Angaben hat er Gelder bereitgestellt, damit der Sicherheitsstandard verbessert werden kann. Das Abkommen sieht die Überprüfung aller Fabriken durch Sicherheitsinspektoren und Maßnahmen zur Instandsetzung vor. Ende April war in Dhaka eine Fabrik eingestürzt, mehr als 1000 Menschen waren bei dem Unglück ums Leben gekommen. Einen ähnlichen Fall hatte es im Mai in Kambodscha gegeben. Das Bündnis ExChains, zu dem auch ver.di gehört, arbeitet weiter daran, dass die Standards des Abkommens für Bangladesch weltweit durchgesetzt werden.
www.verdi.de/themen/internationales/kampagne-fuer-brandschutzabkommen
Europäischer Alternativgipfel "Alter Summit"
Griechenland | Am 7. und 8. Juni haben sich rund 1000 Gewerkschafter und Mitglieder sozialer Bewegungen aus Europa in Athen getroffen, um über die Ursachen der Krise und Alternativen zur Politik der Kürzungen zu Lasten von Beschäftigten, Erwerbslosen und Rentner/innen zu diskutieren. Auch ver.di hatte gemeinsam mit mehr als 140 Organisationen aus fast allen EU-Staaten zum Gipfel aufgerufen. Martin Beckmann aus der ver.di-Bundesverwaltung bewertete das Athener Manifest als wichtige Klammer für künftige gemeinsame Aktionen. Im Manifest werden die Verelendung in den Krisenländern, die wachsende Ungleichheit und die Zerstörung des Sozialstaates angeprangert. Weitere Treffen sollen folgen.
Proteste gegen die Schließung des staatlichen Rundfunks
Griechenland | Die Gewerkschaften des Landes haben aus Protest gegen die Schließung des staatlichen Rundfunks ERT für den 13. Juni zum 24-stündigen Generalstreik aufgerufen. Auch die rund 2700 Beschäftigten des staatlichen Rundfunks und Fernsehens sind in den Streik getreten, um gegen die Abschaltung ihrer Sender zu protestieren. In der Nacht zum 12. Juni hatte die griechische Regierung die Programme abgeschaltet. Grund seien Sparmaßnahmen des Konsolidierungsprogramms. Auch die griechische Journalistengewerkschaft und die Gewerkschaft der Staatsbediensteten ADEDY riefen zum Widerstand gegen den Regierungsbeschluss auf. Um ihre Solidarität zu bekunden, sendeten private Sender sechs Stunden lang ausschließlich Wiederholungen und Werbung. Auch die mitregierende, sozialistische Partei Pasok kritisierte die Schließung des staatlichen Rundfunks. In verkleinerter Form soll der Rundfunk später neu gegründet werden, hieß es von Seiten der Regierung, dann jedoch mit lediglich 1000 Beschäftigten.
Mehr als zehn Millionen Kinder arbeiten als Haushaltshilfen
ILO | In ihrem am 12. Juni veröffentlichten Bericht zum Welttag gegen Kinderarbeit schätzt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) die Zahl der weltweit als Hausangestellte arbeitenden Kinder auf 10,5 Millionen. Mehr als 71 Prozent seien Mädchen. Sie arbeiteten oft unter gefährlichen oder sklavenähnlichen Bedingungen. Die Kinder seien meist isoliert von der Öffentlichkeit und der eigenen Familie. Die Situation vieler sei eine "massive Menschenrechtsverletzung". Daher fordert die ILO bessere statistische Erhebungen, um das Ausmaß zu verdeutlichen. Zudem fordert sie ihre Mitgliedsstaaten auf, die ILO-Konventionen gegen Kinderarbeit zu unterschreiben und umzusetzen.