Ausgabe 05/2013
Änderungen nötig
André Hanis
Du engagierst dich in ver.di. Warum?
Durch meine beruflichen Erfahrungen in der Bauträgerbranche weiß ich, dass die übliche Preispolitik immer zu Lasten der Mitarbeiter/innen geht. Meist wehren sie sich auch nicht. Durch persönliche Kontakte zu ver.di und in vielen Gesprächen haben mich die Argumente überzeugt, dass wir da etwas ändern können und müssen. Seit zwei Jahren nun arbeite ich als Geschäftsführer einer Zeitarbeitsfirma. Von Anfang an wollten wir einen anderen Stil pflegen. Uns geht es um faire Bedingungen und eine gerechte Bezahlung.
Ihr habt mit Eurem Zeitarbeitsmodell viel erreicht. Wie?
Ich habe bei ver.di kompetente Ansprechpartner gefunden, als es darum ging, mit den Kreditinstituten über die Konditionen zu verhandeln, zu denen wir unsere Beschäftigten in die entsprechenden Banken und Sparkassen vermitteln. Das ver.di-Thema Equal pay - gleicher Lohn für gleiche Arbeit - ist Teil unseres Geschäftsfeldes. Momentan haben wir 100 Fachkräfte beschäftigt. Für sie gilt tarifliche Bezahlung, und ihnen stehen auch die Leistungen der Manteltarife zu. Wir sind gegen Kurzzeitbeschäftigung und streben an, möglichst viele der Kolleginnen und Kollegen in feste Arbeitsverhältnisse zu vermitteln.
Wir müssen in ver.di einiges ändern. Was?
Für mich war in erster Linie wichtig, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die wissen, worum es geht. Das notwenige Fachwissen habe ich bei den ver.di-Sekretären gefunden, mich haben auch ihre inhaltlichen Ansätze als Arbeitnehmervertreter überzeugt. Nun wäre es mir wichtig, in ver.di zu erleben, dass Vorbehalte gegen einige Arbeitgeber abgebaut werden. So manche Schranke im Kopf sollte fallen, und uns sollte gemeinsam gelingen, faire Arbeitsbedingungen zu gestalten.