Ein kräftiger Warnstreik überzeugte die privaten Arbeitgeber

Als höchsten Tarifabschluss aller Zeiten bezeichnet ver.di Hessen das Ergebnis für die Beschäftigten der Luftsicherheit am Frankfurter Flughafen. Nach einem Streiktag Ende Februar mit sehr hoher Beteiligung über alle Schichten sahen die privaten Arbeitgeber offenbar ein, dass sie diese wichtige Arbeit nicht weiterhin mit 'nem Appel und 'nem Ei abspeisen können.

Um mehr als 26 Prozent werden die Stundenlöhne in zwei Stufen angehoben auf 14,50 Euro. Das gilt für die Beschäftigten in der Handgepäck-und Personenkontrolle, aber auch in Bereichen wie der Wagenkontrolle und Flugzeugbewachung. Seit 2005 gilt das Luftsicherheitsgesetz. Danach gibt es in den nicht allgemein zugänglichen Bereichen des Flughafens besondere Befugnisse: Personen, die sich dort aufhalten oder dorthin wollen, können durchsucht werden. Außerdem darf die Luftsicherheit Gepäckstücke, Fracht- und Postgut durchleuchten und durchsuchen.

Wolfgang S. macht diese Arbeit seit mehr als sieben Jahren. Konzentration ist gefragt bei der Auswertung der Monitorbilder. Manchmal muss eine andere Perspektive der Kontrolle gewählt werden, um sicherzugehen. Die Arbeit in den verschiedenen Ebenen des Terminals und mit den Passagieren macht er gerne. Ihn stört allerdings die enge Kontrolle der Kontrolleure: "Gehst du mal auf die Toilette, musst du dich abmelden. Aber beiße auf dem Weg dorthin nicht in einen Apfel oder mache einen Schlenker. Das wird dir schlecht ausgelegt. Und dann die Kleiderordnung. Alles strengstens, von der Rasur bis zur Fußsohle."

Den Tarifabschluss begrüßt auch Wolfgang S., empfindet allerdings als Wermutstropfen, dass es für vier Monate nach Auslaufen des alten Tarifvertrags keine Regelung gibt. reb