Wenn der Verbraucher dem Management klarmacht, dass ein solches Verhalten zu Kaufzurückhaltung führen könnte, wird dieses sicherlich einlenken. Denn diese Herrschaften fürchten nichts mehr als schwindende Gewinne!

Oliver Kriebel, Berlin


Thema "Feministische Sprachrevolution", ver.di publik 06_2014

Ich bin seit über 30 Jahren Mitglied bei ver.di und lese ihre Mitgliederzeitung regelmäßig. Leider ist festzustellen, dass Ihre Texte und Bilduntertitelungen durchgängig "gegendert" sind. Schade, wird diese feministische Sprachrevolution doch von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Als Beispiel dient Ihr Editorial auf Seite 2: "Liebe Leserin, lieber Leser" - hier hätte die Anrede "Lieber Leser" vollkommen ausgereicht, wird doch mit Leser (generisches Maskulinum) immer Mann und Frau gemeint. Schließlich besteht zwischen dem grammatischen Geschlecht (Genus), von dem es drei gibt, und dem biologischen Geschlecht (Sexus), von dem es zwei gibt, keine Kongruenz. (Bsp.: Bei der Aussage, dass Berlin 3,5 Mio. "Einwohner" hat, wird kein Mensch mit auch nur halbwegs gesundem Menschenverstand davon ausgehen, dass damit nur Männer gemeint sind.) Genus ist nicht gleich Sexus! "ver.di-Kolleginnen und Kollegen" - es bedarf auch hier keiner Doppelnennung, da alleine mit dem Begriff Kollegen sowohl Frauen als auch Männer gemeint sind.

Durch Ihre Doppelnennung wird Ihre Aussage um mehr als das Doppelte länger und transportiert keinen zusätzlichen Inhalt. Stattdessen sprechen Sie die bereits im Wort Kollegen ebenso gemeinten Frauen im Begriff Kolleginnen nochmals separat an. Das ergibt keinen Sinn. "ver.dianer/innen" - hier wechseln Sie von der klassischen Doppelnennung auf die Hackebeil-Variante mit Schrägstrich. War bei der Doppelnennung die vermeintlich weibliche Person noch zuerst genannt, rutscht sie hier an das Ende. Welcher Nutzen steht dem Schaden, den der geschriebene Text erleidet, gegenüber? Es gibt keinen. All dies verstößt gegen die Grundregeln der Grammatik und sollte in einem Fließtext nicht verwendet werden. Es macht ihn einfach nur hässlich.

Fazit: Gendern nervt. Eine letzte Bemerkung noch: Auf Seite 15, mittlere Spalte, ganz unten, wird auf die ver.di-Hotline hingewiesen. Hier heißt es: "Für alle "Anrufer" - auch aus dem Mobilfunknetz ..." Na also, geht doch! Endlich einmal nicht "Anrufer/innen" bzw. "Anrufer und Anruferinnen". Klasse, so funktioniert die deutsche Sprache.

Ingo Reiß, Weil am Rhein


Thema "Spekulanten global an die Leine legen", ver.di publik 06_2014

Das grundlegende Problem ist, dass sich ein privatkapitalistisches System nicht an die Leine legen lassen kann. Systemimmanent ist dem Kapitalismus die anarchische Produktion und das anarchische Finanzsystem. Nur so können der existenziell notwendige Kampf um Maximalprofit und gnadenloser Konkurrenzkampf gedeihen - zum tiefen Leidwesen der Völker.

Gerhard Ulbrich, per E-Mai


Thema "Angleichung der Ost-West-Renten", ver.di publik 04_2014

Die Angleichung der Renten Ost-West soll laut Kanzlerin nun bis 2020 aufgeschoben werden. 30 Jahre soll es brauchen für eine solche selbstverständliche Angleichung. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Was wurde in dem Zeitraum aus dem Boden gestampft mit vielen Milliarden, ganz selbstverständlich. Was leistet sich dieses Land für seine aggressive Außenpolitik und zur steten Entlastung der Konzerne! An der Finanzierbarkeit kann es nicht liegen. Das hat sich allein schon daran gezeigt, wer sich an der Einheit auf Kosten von realen DDR-Vermögen goldene Nasen geholt hat.

Roland Winkler


Cartoon, ver.di publik 5 + 6_2014

An der Universalität eures Engagements gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung regen sich spätestens nach dem großflächigen Abdruck der "Zapfpistolen-Karikatur" auf Seite 2 der Ausgabe 6 ernsthafte Zweifel - Sexismus ist keine Einbahnstraße in Richtung Frauen!

Claus Mäulen, per E-Mail

Wo ist da der Witz? Echte Witze zu machen, die nicht auf Kosten anderer gehen, das scheint nicht die Stärke von ver.di publik zu sein, schade. Das wünsche ich mir anders.

Christa Stadle, Wuppertal


Kommentar "Ein anderes Volk wählen", ver.di publik 06_2014

Wenn Arbeitnehmer nicht den Anforderungen ihres Arbeitgebers entsprechen, müssen sie mit Konsequenzen (Entlassung) rechnen. Wenn aber die von der Politik enttäuschten Bürger ihre Stimme nicht abgeben, hat eine geringe Wahlbeteiligung keine Auswirkung auf die Gesamtzahl der Sitze im Parlament. Insofern ist eine geringe Wahlbeteiligung m.E. auch nur ein äußerst magerer Denkzettel. Darum haben die meisten Bürgervertreter auch wohl keinen Grund, etwas an dem bestehenden System zu ändern. Da eine Demokratie "ausbaufähig" ist, empfinde ich es als ungerecht, dass ungeachtet der Wahlbeteiligung, immer 100 Prozent aller Sitze im Parlament besetzt werden.

Auch hier müsste schlechte Politik Konsequenzen für die Abgeordneten haben. Am benannten Beispiel der Sachsen-Wahl 2014 mit einer Wahl- beteiligung von 48,5 Prozent würden dann nur 61 der 126 Sitze mit Abgeordneten besetzt werden. Nur diese 61 Sitze dürften die Parteien dann prozentual aufteilen. Der Rest bliebe leer. Sicherlich würden sich dann viele Volksvertreter mehr um die Nöte ihrer Bürger kümmern. Zu guter Letzt könnte noch viel Geld gespart werden an nicht gezahlten Diäten.

Reinhold Karpa, Oldenzaal

Kommentar "Wird Hartz IV noch härter?", ver.di publik 05_2014

Damit mich niemand falsch versteht: Die armen Leute, die auf ALG 2 angewiesen sind, haben Hilfe und Unterstützung dringend nötig. Ich möchte mit niemandem von ihnen tauschen.

Doch wenn Sie schreiben: "...erwogen wird, dass Bezieher/innen bei dreimaliger Nichtbefolgung der Einladung ihres Jobcenters die gesamte Leistung zu streichen", und dies als "massive Verschärfung der bisherigen Sanktionspraxis" bezeichnen, dann kann ich dies nicht nachvollziehen. Dreimal eingeladen zu werden, ist m.E. oft genug, und wenn jemand verhindert ist, dann kann man immer noch anrufen, und falls man kein Telefon hat, vorher hingehen und über eine eventuelle Terminänderung sprechen.

Franz Huber, per E-Mail


Kommentar "Vom Imperialismus zum Massenmord", ver.di publik 06_2014

So sehr man dem Verfasser zustimmen kann, wenn er Verantwortliche für das weltweite Grauen, "die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", benennt, so vergisst er doch die Rolle, die die Freien Gewerkschaften (ab 1919 ADGB) und die SPD dabei gespielt haben. Warum benennt er nicht, dass die Gewerkschaftsführungen einen Burgfrieden mit Kapital und Staat geschlossen haben, 1916 dann sogar dem Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst zustimmten und sich durch die staatliche Anerkennung gebauchpinselt fühlten. Warum benennt er nicht die Zustimmung der gesamten SPD-Fraktion zu den Kriegskrediten am 4.8.14? Es schlachteten sich Millionen Arbeiter auf beiden Seiten der Front gegenseitig ab, im Interesse der nationalen Regierungen und des nationalen Kapitals - in den meisten Staaten (Deutschland, Frankreich, England, Ausnahme Italien) mit Zustimmung der Gewerkschaftsführungen.

Alle Gewerkschaften setzten nicht mehr auf Sozialismus, d.h. Solidarität und Internationalismus, sondern ebenso wie Staat und Kapital auf die nationale Karte. Zur Rolle von Gewerkschaften und SPD sagt der Kollege Uellenberg-van Dawen kein einziges Wort!

Dieter Wegner, Hamburg

Wolfgang Uellenberg-van Dawen hat sich 2014 auf der Debatten-Website www.gegenblende.de des DGB sehr kritisch mit Rolle und Haltung der Freien Gewerkschaften und der SPD zum Ersten Weltkrieg auseinandergesetzt (siehe: http://shortlinks.de/tx13). Wir hatten den Autor aber gebeten, sich in seinem publik-Beitrag auf die aktuellen Versuche einiger Historiker und anderer Kräfte zu konzentrieren, die Verantwortung der damaligen deutschen Machthaber für den Massenmord zu verharmlosen, wenn nicht gar zu bestreiten.

Die Red.


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