Ausgabe 08/2014
Pressestimmen
Handelsblatt, 26. November 2014
Vielfach stoßen Gewerkschaften bei global operierenden Unternehmen, auch aus Deutschland, an ihre Grenzen. Bei der Telekom ist Verdi eine Macht, an der auch die Konzernchefs schwer vorbeikommen. Doch dieser Einfluss endet meist an der Landesgrenze - was Verdi nicht gefällt.
Ehrgeizige Ziele
Spiegel Online, 24. November 2014
Die Verhandlungen haben nicht mal begonnen, da steht schon die Frage im Raum: Werden Kitas im nächsten Jahr bestreikt? Eine Vorstellung, die bei berufstätigen Eltern große Unruhe auslöst - und die seit diesem Montag wieder möglich scheint: Denn die Gewerkschaft Ver.di geht mit ehrgeizigen Zielen in die 2015 anstehende Gesprächsrunde.
Digitale Herausforderung
Mannheimer Morgen, 20. November 2014
Diese Veranstaltungsreihe gefällt ihm, die Sozialtage der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) - für Frank Bsirske, den ver.di-Chef, eine "Chance, ins Gespräch zu kommen". Hier, im katholischen Gemeindezentrum St. Klara in Seckenheim, trifft Bsirske nicht nur auf KAB-Mitglieder, sondern auch und vor allem auf "Kollegen": Viele Gewerkschafter sind unter den 90, 100 Zuhörern, Betriebsräte, Funktionäre. Sein Thema ist recht weit gefasst, "Wege der Gewerkschaften für eine bessere Zukunft", da passt alles rein.
Von den Ursprüngen im 19. Jahrhundert spannt er den Bogen bis weit in die digitale Zukunft. Ein guter Vortrag, um es vorneweg zu sagen, "Kollege Frank" begeistert seine Zuhörer mit klaren Aussagen, mit Selbstkritik und damit, dass er auf das eingeht, was die Menschen im Saal bewegt.
Ein einzelner Warnschuss im heiklen Adventsgeschäft
Westdeutsche Allgemeine, 4. Dezember 2014
Mitarbeitern immer und immer wieder befristete Arbeitsverträge zu geben, hat sich zu einer Unart entwickelt. Der wachsende Mangel an Fachkräften hat diesen Trend zwar gestoppt, zwei Jahre in Folge sank die Zahl der Befristungen, das Normalarbeitsverhältnis erlebt sein Comeback. Allerdings gilt das nicht für alle Branchen. Der Dienstleistungssektor, hier die Paketbranche, findet offenbar noch leicht genug Arbeitskräfte für seine nicht eben üppig entlohnten Tätigkeiten. Mithin mögen Befristungen in Massen unfein sein, wirklich verwundern können sie nicht. Die Unternehmen nutzen schließlich eine Möglichkeit, die ihnen der Gesetzgeber ausdrücklich zugesteht und die er sogar deutlich ausgeweitet hat. Deshalb lässt sich schon fragen, gegen wen Verdi eigentlich protestiert - gegen die Post oder die Regierung? Kurzfristig anberaumte Arbeitsniederlegungen [...] sollten einen direkten Bezug zu aktuellen Konflikten mit dem Konzern haben. Die Befristungspraxis der Post ist aber alles andere als neu. Sie einzudämmen, wäre ein schönes Thema für die nächsten Tarifverhandlungen. Ein einzelner Warnschuss im heiklen Adventsgeschäft hilft keinem der Betroffenen.